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Freitag, 29. August 2014

[BUCHREZENSION] "Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker" von Renate Bergmann



- Rowohlt Taschenbuch Verlag
- erschienen im Juli 2014, 4. Aufl. August 2014
- 223 Seiten
- Originalsprache: Deutsch
- Neupreis: 9,99 € (D)
- ISBN: 978-3-499-23690-7




Die Autorin
Renate Bergmann wohnt in Berlin. Sie ist vierfach verwitwet und vor allem auf Twitter, aber auch auf Facebook mit ihren Posts und Kommentaren bekannt.


Inhalt und Schreibstil
Renate Bergmann ist 82 Jahre alt und sagt, wie es ist. Sie lebt als vierfache Witwe allein in ihrer Wohnung, ist Rentnerin und geht zum Seniorenturnen. Doch ihr Leben ist alles andere als langweilig, denn sie hält sich viel im Internet auf und erlebt auch andere Dinge, die für jüngere Menschen ganz selbstverständlich sind. Mit ihren 82 Jahren hat sie allerdings einen anderen Blickwinkel hierauf.
Renate Bergmann erzählt die Episoden aus ihrer Sicht und scheint den Leser dabei immer mal wieder anzusprechen.


Meinung
Es ist, als säße der Leser mit Renate Bergmann beim gemütlichen Kaffeekränzchen und sie erzählt ihm Anekdoten aus ihrem Leben. Sie tritt sozusagen in den Dialog mit dem Leser.
Mir hat die Erzählweise sehr gut gefallen. Ich fühlte mich angesprochen und konnte ihre Meinung zu vielen "neumodischen" Dingen nachvollziehen und habe mich damit auch in einigen Episoden wieder gefunden. Denn manche Dinge sind einfach genau so, wie sie Renate Bergmann selbst und auch der ein oder andere Leser auch schon einmal erlebt bzw. sich genau die gleichen Fragen wie sie gestellt hat. Dass Renate Bergmann manche Begriffe und Abkürzungen nicht richtig verwendet, sondern abweichend, macht sie mir noch sympathischer. Sie erzählt mit viel Charme.
So googelt sie nicht, sondern sieht bei "Gockel" nach, ist bei "Fäßbuck" angemeldet und schreibt "Imehls". Das sind nur einige von zahlreichen dieser Wendungen, die sich durch das gesamte Buch ziehen.
Ebenso finden sich sehr viele lustige Stellen in dem Buch wieder, die mich zum Schmunzeln und Lachen gebracht haben. Dabei sind die Pointen im richtigen Moment gesetzt und die Erzählerin holt auch nicht ewig aus, um Spannung aufzubauen, sondern erzählt die Begebenheiten und Alltäglichkeiten mit viel Witz und vor allem auf den Punkt. Zur Verdeutlichung zitiere ich zwei Sätze:

"Nach dem Abendbrot lege ich dann die Zähne ins Glas. Sonst nascht man nur."


Von diesen lustigen Begebenheiten und alltäglichen Geschichten gibt es sehr viele. Ich mochte auch jene, die von der Obstwaage im Supermarkt handelt... Renate Bergmann ist mir in jedem Fall - genau wie ihren Followern auf Twitter und Facebook - ans Herz gewachsen.
Für dieses gelungene Werk kann ich nur fünf von fünf möglichen Herzen vergeben.


Bewertung
♥♥♥♥♥

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