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Donnerstag, 9. Oktober 2014

[Buchrezension] "Die Jagd" von Richard Laymon




- Wilhelm Heyne Verlag München (Heyne Hardcore Verlag)
- 1993 erschienen (dt. Ausgabe 2009)
- 527 Seiten
- Neupreis: 9,95 €
- ISBN: 978-3-453-67542-1











Der Autor
Richard Laymon (1947 - 2001) arbeitete als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich nur noch dem Schreiben widmete. Seine Werke sind berühmt-berüchtigt im Genre Horror.

Inhalt
Jody ist 16 Jahre alt und übernachtet bei ihrer besten Freundin Evelyn. Mitten in der Nacht weckt Evelyn Jody, weil sie ein Geräusch gehört hat.

Eine Gruppe junger Leute hat sich zusammen getan, um aus Spaß an der Freude in willkürliche Häuser einzubrechen und die sich dort befindenden Menschen zu töten.

Im Haus von Evelyns Eltern richten sie ein Massaker an, dem nur Jody und Evelyns zwölfjähriger Bruder Andy entkommen können. Doch ihre Flucht bleibt nicht unbemerkt, so dass die Jagd beginnt.

Meinung
Gleich von der ersten Seite an hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Bereits auf den ersten Seiten überschlagen sich die Ereignisse, so dass ich einen Moment brauchte, um mich zurecht zu finden. Das passt wunderbar zur Story, weil ja auch die Protagonistin Jody aus dem Schlaf gerissen wird und dann sofort alles gleichzeitig zu passieren scheint.

Doch es dauerte nicht lange und ich war gefangen in der Geschichte und im Genre Horror.
Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen, weil er den Leser kaum zu Atem kommen lässt - es ist, als wäre er gemeinsam mit den Protagonisten Andy und Jody auf der Flucht.

Das Buch zeichnet sich zudem durch Perspektivwechsel aus. Zum einen beschreibt Richard Laymon die Flucht und gleichzeitig die Jagd der jungen Leute, insbesondere Simon. Simon ist nicht der Kopf der Bande, aber ihm wird die Aufgabe zuteil, die beiden Flüchtigen aufzuspüren, denn er hat sie nach Meinung des Banden-Anführers entkommen lassen.

Simon erzählt die Jagd aus seiner Ich-Perspektive, während bei der Flucht von Jody und Andy der allwissende Erzähler zu Wort kommt. Somit werden dem Leser zwei verschiedene Sicht- und Erzählweisen geboten. Das hat mir richtig gut gefallen. Außerdem war es interessant, dass Simon nicht nur die Jagd beschreibt, sondern auch auf alle früheren Verbrechen der Bande eingeht, was das ein oder andere Mal einen Aha-Effekt bei mir zur Folge hatte, was die Opfer angeht.

Insgesamt ist dieses Buch für alle geeignet, die auf Horror stehen und nicht zartbesaitet sind. Denn in dem Buch findet vor allem eines statt: Blut, Blut und nochmals Blut.

Im Großen und Ganzen konnte mich das Buch durch die Perspektivwechsel, die spannend beschriebene Jagd und Flucht sowie den Schreibstil an sich überzeugen. Das Einzige, was mich gestört und zum Ende hin tatsächlich ab und zu genervt hat, ist, dass teilweise Nebensächlichkeiten so in den Vordergrund geschoben werden, dass die Spannung meiner Ansicht nach über kurze Zeit auf der Strecke bleibt. So hat Jody, egal wo sie sich befindet, immer ein zu kurzes und durchsichtiges Nachthemd an und macht sich ständig Sorgen darüber, dass es verrutschen könnte etc. Dabei dachte ich dann schon irgendwann: Mann, sie muss doch wenigstens eines besitzen, das passt! :D

So etwas kann einem nur auffallen und anfangen zu nerven, wenn es wirklich wieder und wieder thematisiert wird, was hier meines Erachtens der Fall war. Zudem konnte ich nicht alle Handlungen der Protagonisten nachvollziehen, insbesondere von Jodys Vater, der Polizist ist und sich in meinen Augen nicht immer so benimmt. Zudem sind mal alle total vorsichtig und dann wieder ziemlich nachlässig, was ich nicht verstehen konnte.

Aber das sind nur Kleinigkeiten, die mich gestört haben, deshalb bekommt das Buch von mir sehr gute vier Herzen.

Bewertung
♥♥♥♥

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