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Sonntag, 27. März 2016

[Buchrezension] "Bevor ich sterbe" von Jenny Downham



- cbt Verlag
- 2007 erschienen; 11. Auflage 2010
- Originaltitel: "Before I die"
- übersetzt von Astrid Arz
- 316 Seiten




Die Autorin
Jenny Downham schauspielerte in einer freien Theatergruppe, bevor sie mit dem Schreiben begann. Sie lebt in London.


Inhalt
Tessa ist 16 Jahre alt und hat bereits längere Zeit Leukämie. Sie muss bald sterben, doch zuvor will sie leben. Dazu verfasst sie eine Liste mit Dingen, die sie unbedingt noch tun möchte.
 
Meinung
Ich habe bisher schon einige Bücher gelesen, in denen es um schwere Krankheiten geht und wie die Menschen damit umgehen. Meist waren es autobiographische Bücher oder solche, die Eltern über ihre (kleinen) Kinder geschrieben haben. "Bevor ich sterbe" enthält (meines Wissens) keine biographischen Züge, sondern ist ein fiktiver Roman.

Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch. Ich hatte mir vorgestellt, eine Liste präsentiert zu bekommen, die kreativ ist und Dinge enthält, die das Leben der Protagonistin noch einmal positiv auf den Kopf stellen. Ich hatte gehofft, dass Tessa bewusst Dinge genießt, sich an Kleinigkeiten erfreut, aber auch verrückte Dinge tut, dass sie noch einmal richtig und wahrhaftig lebt.

Leider wurde ich ziemlich enttäuscht und das Einzige, was für mich an diesem Buch wirklich Lebendigkeit versprüht, ist das Cover.

Bei der Aufmachung des Buches hätte ich mir gewünscht, dass die einzelnen Punkte auf Tessas Liste besser hervorgehoben worden wären - sei es durch andere Schriftart o. ä. Dies ist leider nicht der Fall. Manche Punkte sind zwar kursiv geschrieben, aber auch nicht alle. Somit gehen sie im Text unter, was ich sehr schade fand. Hier hätte man durchaus mehr draus machen können.

Tessas Liste werde ich Euch natürlich nicht verraten, um nicht zu spoilern. Aber für mich war die Zusammenstellung eher deprimierend als inspirierend. Ein Beispiel möchte ich Euch geben, und zwar steht auf Tessas Liste "Drogen nehmen". Das fand ich merkwürdig, weil Tessa zum einen bereits vorher einen Joint geraucht hat. Andererseits passt das meines Erachtens überhaupt nicht damit zusammen, dass eine solche Liste Dinge enthalten sollte (meiner Meinung nach!), die man gerne mal erleben würde und die unvergesslich bleiben. Denn die Einnahme von Drogen führt zu einem Highzustand, der einem später ggf. gar nicht mehr erinnerlich ist. Tessa nimmt also bewusst einen Blackout in Kauf, so dass ihr die Zeit ja noch schneller davonläuft als ohnehin schon. Das passte für mich nicht zusammen.

Teilweise waren es Punkte, die ich nachvollziehen konnte, weil Tessa sich mehr traut als zuvor etc., aber insgesamt hat es mich doch sehr enttäuscht.

Mit Tessa wurde ich nicht warm. Ich konnte ihr Handeln nur schwer verstehen und damit auch ihre Zusammenstellung der Liste.

Zum Ende hin finden sich immer weniger Sätze auf den Seiten, was wohl die letzte Phase des Lebens symbolisieren soll, aber das hat sich dann für mich auch noch mal ganz schön in die Länge gezogen. Dass die Autorin das Ende auf diese Weise hinauszögert, fand ich unnötig.

Insgesamt bin ich enttäuscht von der Liste, die sich die Autorin ausgedacht hat, aber auch von deren Umsetzung.

Bewertung
♥♥

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