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Mittwoch, 27. April 2016

[Buchrezension] "Christine" von Stephen King




- Wilhelm Heyne Verlag
- 1983 erschienen; Aufl. 2000
- Originaltitel: Christine
- übersetzt von Bodo Baumann
- 651 Seiten
 

Der Autor
Stephen King wurde 1947 geboren und gehört zu den bekanntesten Autoren weltweit. Viele seiner Romane wurden auch verfilmt.

Inhalt
Arnie Cunningham verliebt sich auf den ersten Blick in ein Auto namens Christine. Doch Christine ist kein "normales" Auto und im Laufe der Zeit bemerken die Menschen in Arnies Leben, dass er sich mehr und mehr verändert...
Meinung
Zunächst einmal schicke ich voraus, dass ich das Buch gemeinsam mit *Julia von Julias Sammelsurium* gelesen habe. Verlinkt habe ich Euch auf ihrem Namen unsere Leserunde, die Spoiler enthält. Meine Rezension bleibt wie immer weitestgehend spoilerfrei.

Zu Beginn fängt Dennis, ein Freund von Arnie, an zu erzählen. Ich war sofort in Kings Schreibstil gefangen mit seinen Ausschweifungen und Detailgenauigkeit. Für mich ist das etwas Positives und war wie Nach-Hause-Kommen. 

Allerdings war der Schreibstil das Einzige, was mich bis zu 2/3 des Buches unterhalten hat. Während Dennis erzählt, blitzt hier und da Humor durch, wenn an einigen vereinzelten Stellen Sätze voller Ironie auftauchen. Es ist nicht total lustig, aber trotzdem hat es mich unterhalten.

Im zweiten Teil des Buches wechselt die Perspektive. Ein allwissender Erzähler nimmt die Geschichte auf. Das fand ich sehr schade. Vielleicht wäre es noch interessanter gewesen, wenn ein anderer Buchcharakter aus seiner Sicht die Dinge geschildert hätte. Trotzdem erfährt der Leser nun etwas über die Gefühlswelt der anderen Figuren, wenn auch aus Sicht des allwissenden Erzählers.

"Christine" gehört ins Genre Horror, doch erst nach ca. 2/3 des Buches tauchen tatsächlich Horrorelemente auf. Es wird blutig und der Horror ist zu spüren. Dass zuvor nichts dergleichen passiert, finde ich schade, zumal die Handlung nicht sonderlich spannend ist. 




Zum Ende hin wird wieder aus Dennis' Sicht erzählt. Einerseits fand ich das toll, weil ich ihn und die vereinzelte Ironie der ersten Seiten vermisste, doch leider taucht jene nicht wieder auf. Ich vermute, dass es daran liegt, dass Dennis aufgrund der Entwicklung der Ereignisse einfach keinen Sinn mehr für (trockenen) Humor hat. 
 Mit den Protagonisten konnte ich nicht so richtig etwas anfangen. Arnie ist besessen von Christine, Dennis und Leigh (die Freundin von Arnie) versuchen, etwas dagegen zu tun und Arnies Eltern konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Keiner wurde mir im Laufe der Geschichte sympathischer.

Auf den letzten Seiten hätte ich die Protagonisten am liebsten geschüttelt. Sie handeln naiv und undurchdacht und sind ungenügend unvorbereitet für das Offensichtliche. Ich hatte ein gutes Finale erwartet, aber hier macht King es sich meiner Meinung nach zu leicht. Da half dann auch kein in die Länge gezogener Epilog.

Man liest ja öfter von Dingen, die zum Leben erwachen, aber etwas Ähnliches wie "Christine" habe ich trotzdem noch nicht gelesen. So wie ich es leider schön öfter empfunden habe bei Büchern von Stephen King, hatte auch dieses unnötige Längen.

Trotzdem muss ich auch sagen, dass ich recht schnell durch das Buch gekommen bin, trotz Alltagsstress und eben jener Längen. Es war nicht durchgehend spannend und erst nach 2/3 blitzte der Horror durch, aber ich habe immer wieder ohne langes Zögern zum Buch gegriffen. Das lag wohl an Kings Schreibstil, der mir grundlegend gefällt. Er erzählt sehr ausschweifend. Klar kommt es dann auch mal zu Längen. Trotzdem zieht es mich immer wieder in seinen Bann, wie viele Details man über sämtliche Personen erfährt. King denkt sich hier die tollsten Sachen aus und ich hatte alle Figuren klar vor Augen - auch wenn sie mir bis zum Ende hin unsympathisch blieben.

Ich vergleiche nicht gerne, aber wenn man schon über zehn Bücher eines Autors gelesen hat, bleibt das nie ganz aus. Es gibt in meinen Augen Besseres, aber auch Schlechteres von King. 
 
 
 
 
 
 
Bewertung
♥♥♥

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