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Sonntag, 29. April 2018

[Buchrezension] "Höhenrauschsaison" von Meredith Winter




- Sommerburg Verlag
- 2018 erschienen
- 204 Seiten



Inhalt
Clementine und Alexej gehören einer Expeditionsgruppe an, die den Mount Everest besteigen möchte. Clementine versorgt als Ärztin die Verletzten und Alexej gibt sich als Bergsteiger aus. Doch in Wahrheit ist er ein Auftragskiller und Clementine sein nächstes Ziel...

Meinung
"Höhenrauschsaison" ist ein so genannter Ladythriller, es werden also Thriller und Liebesroman miteinander vermischt. 

Mir stand die Liebesgeschichte zu sehr im Vordergrund. An manchen Stellen war es mir sogar zu kitschig, weil sich die beiden Liebenden wie Turteltauben aufführen, so dass ich öfter mit den Augen gerollt habe. Mir war es einfach zu schnulzig und damit zu viel des Guten.

Insgesamt hat Clementine an einigen Stellen für mich nicht nachvollziehbar gehandelt. Bei Alexej hat mir ein bisschen die Authentizität als Auftragskiller gefehlt. Er wird im Roman von Seite zu Seite weicher, was mir nicht gefallen hat. Natürlich steckt hinter jedem Auftragskiller auch ein Mensch mit Gefühlen, aber mir ging das hier alles ein bisschen zu schnell. Mir wurden die beiden Liebenden viel zu schnell vertraut miteinander, was sich für mich auch mit 24-Stunden-aufeinanderhocken nicht so leicht erklären lässt.

Die Thriller-Anteile haben mich ein wenig enttäuscht. Sie blieben mir insgesamt zu oberflächlich. Da ich nicht zu viel verraten möchte, muss ich mich an dieser Stelle ziemlich bedeckt halten. Nur so viel: Die Verfolgung gegen Ende hin finde ich gelungen, weil sie Spannung aufkommen lässt. Ich fand die kriminellen Handlungen der Schwester sehr interessant, weil sie Potenzial geboten hätten, mehr in die Tiefe zu gehen. Die Geschichte wird insgesamt auf ca. 200 Seiten erzählt und dafür hat mir die Autorin zu viele Themen mit einfließen lassen, die sie dann nur oberflächlich angerissen hat.

Die Autorin schafft es richtig gut, das besondere Setting in die Handlung mit einfließen zu lassen. Die Geschichte spielt am höchsten Gipfel unserer Erde, dem Mount Everest. Immer wieder streut sie interessante Informationen hierzu ein. Aber auch diese guten Ansätze hätten in meinen Augen ausgebaut werden können.

An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass Clementine Ärztin ist und viele Fachbegriffe fallen, die nicht erläutert werden. Die Autorin setzt diese scheinbar voraus. Für einen Medizinlaien wie mich war in dieser Beziehung allerdings keinerlei Hintergrundwissen vorhanden, so dass manche dieser Situationen im Roman für mich nur schwer verständlich waren.

Auch wenn es nicht in meine Bewertung einfließt, muss ich zumindest erwähnen, dass meine Ausgabe viele Kommatafehler enthielt. Dadurch wurde ich oft im Lesefluss unterbrochen, da ich manche Sätze mehrmals lesen musste. An dieser Stelle möchte ich ebenso anmerken, dass mir die Kapiteleinteilung nicht so ganz klar ist. Dass die Perspektiven von Clementine und Alexej jeweils mit ihrem Namen eingeleitet werden und es auch Zeitangaben gibt, fand ich sinnvoll. Allerdings werden zusätzlich Kapitelnummern vergeben, deren Einteilung mir willkürlich vorkam. Meines Erachtens hätte man diese weg lassen können, da sie ebenfalls meinen Lesefluss gehemmt haben. Beispielsweise unterbricht Kapitel 13 die Unterhaltung mittendrin, was an dieser Stelle in meinen Augen nicht nötig gewesen wäre.

Insgesamt hat mich "Höhenrauschsaison" gut unterhalten, auch wenn für meinen Geschmack die Liebesgeschichte zu großen Raum eingenommen hat. Ich empfehle das Buch all jenen, die gerne Ladythriller lesen und hierbei kein Problem mit einer größeren Liebesgeschichte haben.

Bewertung
♥♥♥
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar!

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