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Samstag, 3. November 2018

[Buchrezension] "Den Mund voll ungesagter Dinge" von Anne Freytag




- heyne fliegt Verlag
- 2017 erschienen
- 395 Seiten

Inhalt
Sophie ist 17 Jahre alt und zieht mit ihrem Vater zu dessen neuer Freundin und ihren Kindern von Hamburg nach München. Sophie ist mit der Situation überfordert. Dann lernt sie Alex kennen, das Nachbarsmädchen. Und schon bald ist es um sie geschehen...

Meinung
Aufgrund der zahlreichen Neuerscheinungen und Klassiker, die ich noch lesen möchte, kommt es selten dazu, dass ich Bücher mehrmals lese. Trotzdem kommt das ab und zu vor. Aber es kam seit Jahren nicht vor, dass ich ein Buch innerhalb eines Jahres zweimal gelesen habe. Genau das ist mir mit "Den Mund voll ungesagter Dinge" von Anne Freytag passiert.


Im Juni habe ich es zum ersten Mal gelesen und war total begeistert. Damals kam es zu meiner unfreiwilligen Blogpause und deshalb habe ich die Rezension bis heute nicht online gestellt. 

Doch das Buch hat mich nicht losgelassen und ich hatte total Lust, ein zweites Mal danach zu greifen. Im Oktober habe ich es schließlich erneut zur Hand genommen und es innerhalb von 24 Stunden ausgelesen. 

Für mich ist es defintiv eines der Jahreshighlights, wenn nicht DAS Jahreshighlight 2018 für mich. Die Charaktere sind liebenswert und durch ihre hohe Authentizität wie Du und ich. Es handelt sich um typische 17-Jährige unserer Zeit, die sich auch so verhalten. 

Ich hatte (völlig zu Unrecht) zuvor Bedenken, dass es ein wenig kitschig sein könnte. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: die sich entwickelnde Liebesgeschichte ging mir ans Herz. Der Aufbau der Liebesbeziehung ist realistisch genau wie deren Verlauf innerhalb der Handlung. 

Die Autorin lässt Ideen in dieses Buch einfließen, die ich grandios fand. Am Ende befinden sich so genannte Gedankenfetzen. Was es damit auf sich hat, verrate ich natürlich nicht. Aber ich habe sie gelesen und sie haben das Ganze rund gemacht und sozusagen die zweite Seite der Geschichte in Kurzform wiedergegeben. Außerdem befindet sich am Ende eine, wenn nicht sogar zwei Playlists. Ich habe es mir beim Re-Read nicht nehmen lassen, das Buch mitsamt der Musik zu verbinden. Immer wenn im Text ein neuer Songtitel vorkam, habe ich diesen abgespielt und meine Favoriten sogar mehrmals. Das hat das Lesen für mich zu einem besonderen Genuss gemacht. Den im Buch thematisierten Film habe ich mir nach dem ersten Mal Lesen ausgeliehen und angesehen. Somit konnte ich die Reaktionen im Buch darauf noch besser nachfühlen. 

Für mich war das Lesen hier eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn manche Stellen habe ich mit Tränen in den Augen gelesen. Es hat mich emotional berührt. Ich fand es herzzerreißend schön, weil das Buch vollkommen ohne Kitsch auskommt. Der Schreibstil ist für mich 1 a. Das Buch hat mich mit Haut und Haaren verschlungen und erst am Ende wieder ausgespuckt.

"Den Mund voll ungesagter Dinge" ist so ein Buch, das lange präsent bleibt und ich werde es ganz sicher noch öfter lesen. Natürlich bin ich nun auch neugierig auf die anderen Werke der Autorin.

Bewertung
♥♥♥♥♥

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