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Donnerstag, 11. Juni 2020

[Buchrezension] "Hochsensibilität verstehen und wertschätzen" von Ulrike Hensel



- Junfermann Verlag
- 2013 erschienen; 2. Auflage 2018
- Originalsprache: Deutsch
- 256 Seiten

Inhalt
Ulrike Hensel ist selbst hochsensibel und gibt ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Coachings, Workshops und Gesprächsgruppen an andere Hochsensible Personen (HSP) weiter. In diesem Sachbuch hat sie alle wichtigen Fakten, Informationen und Erfahrungen von anderen HSP zu verschiedenen Lebensbereichen zusammengetragen.

Meinung
Nachdem ich vom Begriff der Hochsensibilität erfahren und bemerkt habe, dass ich Tendenzen in diese Richtung habe, wollte ich gerne mehr darüber lesen und mich weiterbilden. Dieses Sachbuch fiel mir dabei als erstes in die Hände und es hat mir die Augen geöffnet.

Ulrike Hensel hat hiermit ein Werk geschaffen, das nicht nur für HSP geeignet ist, sondern auch für Verwandte, Freunde und Familie von HSP. Dafür gibt es ein gesondertes Kapitel. 

Allein schon die Definition von Hochsensibilität hat mich verblüfft, denn ich hätte nicht gedacht, dass so viele verschiedene Merkmale darunterfallen oder damit im Zusammenhang stehen. Es gehört so viel mehr dazu, als ich angenommen hatte! Jeder HSP hat andere Merkmale und nicht alle treffen auf jeden zu. Und auch Nicht-HSP können diese Merkmale haben. Bei jedem sind sie auch anders stark ausgeprägt. Trotzdem ist es für mich persönlich verblüffend, wie viel da so zusammenkommt.

Ich möchte hier niemandem zu viel vorwegnehmen, deswegen gebe ich nur wenige Beispiele:

  • kein langer Blickkontakt zu Gesprächspartnern möglich
  • Perfektionismus
  • Zeit in Gesellschaft + Zeit alleine = Wohlbefinden (bei jedem HSP andere Verteilung)
  • hohe Schmerzempfindlichkeit
  • akustische Reizbarkeit (z. B. tickende Uhren)
  • Hintergrundgeräusche können nicht ausgeblendet werden

Ich werde die Begründungen dazu aus dem Sachbuch nicht vorwegnehmen, kann aber sagen, dass ich sie durchweg als nachvollziehbar empfand. Und es gab für mich noch so viel mehr Aha-Momente!

Zurückhaltung und Introversion haben im Übrigen bedingt etwas mit Hochsensibilität zu tun, nämlich: ca. 70 % aller HSP sind introvertiert.

Der Autorin ist es vor allem wichtig, dass sich HSP ihrer Stärken bewusst werden und sich nicht wegen ihrer angeblichen Schwächen minderwertig fühlen. Das hat sie mir als Leser gut vermittelt und zum Nachdenken angeregt.

Neben Fakten und Wissen zu verschiedenen Lebensbereichen wie Familie, Freundschaft und Arbeitswelt, lässt die Autorin andere HSP zu Wort kommen und beleuchtet beispielhaft auch selbst aus ihrem Leben bestimmte Situationen.

Insgesamt ist es in meinen Augen ein sehr gelungenes Sachbuch zum Thema Hochsensibilität, bei dem sowohl die Autorin selbst als auch andere HSP zu Wort kommen. Leider haben mich aber die zahlreichen zitierten Stellen ein bisschen erschlagen. Vor allem auf das Werk "Sind Sie hochsensibel?" von Elaine N. Aron geht sie immer wieder ein. Da ich das Buch zu diesem Zeitpunkt auch noch lesen wollte, fand ich das ein bisschen schade. Ich habe es dann trotzdem noch gelesen und es hat mir auch nicht viel vorweggenommen, aber das weiß man ja immer erst hinterher.

Der Test am Ende des Sachbuchs mit den aneinandergereihten Fragen hat sich mir nicht so ganz erschlossen, weil sie nicht nummeriert waren. Das hat die Auswertung für mich ein bisschen erschwert, zumal manche Fragen für mich persönlich wie selbstverständlich zusammengehören oder dasselbe aussagen.

Ich möchte mich auf jeden Fall noch näher mit dem Thema beschäftigen und weitere Bücher dazu lesen.

Bewertung
♥♥♥♥

2 Kommentare:

  1. Klasse, dass das Buch auch für Angehörige und Freunde gedacht ist. Das werde ich mir auch mal vormerken! :) Danke, dass du es vorgestellt hast.

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    1. Hey Sarah,

      sehr gerne. Ich werde wie gesagt noch mehr zum Thema lesen und im Laufe der Zeit weitere Bücher vorstellen.

      Liebe Grüße Melli

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