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Mittwoch, 12. August 2020

[Buchrezension] "Schiffbruch mit Tiger" von Yann Martel


  • Fischer Taschenbuch Verlag
  • 2001 erschienen
  • 382 Seiten
  • übersetzt von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié

Triggerwarnung*: Gewalt von Zoobesuchern Tieren gegenüber und naturgemäße Gewalt von Tieren untereinander

 

Inhalt

Pi Patel ist Sohn eines Zoobesitzers. Eines Tages sollen die Tiere über das Meer umziehen. Bei diesem Umzug erleidt Pi mit einer Hyäne, einem Orang-Utan, einem Zebra und einem bengalischen Tiger Schiffbruch. 

Meinung

Zunächst tauchen wir mit Pi ins Zooleben ein. Mir haben diese Einblicke hinter die Kulissen sehr gut gefallen. Es wird alles bildhaft beschrieben. Neben dem Zooleben handelt das Buch auch von Religion, und zwar auf besondere Weise. Denn Pi möchte nicht nur dem Hinduismus, sondern auch dem Christentum und dem Islam angehören. Dies führt zu skurrilen Szenen, die mich unterhalten, mich aber auch zum Nachdenken angeregt haben. 

Als es dann zu dem Schiffbruch kommt, stieg die Spannung des Buches für mich merklich an. Die räumliche Enge auf dem Rettungsboot, aber auch Pis Entwicklung, um überleben zu können, werden eindringlich erzählt. So muss er sich beispielsweise Fische fangen, obwohl er Vegetarier ist. Erschwerend kommt hinzu, dass er mit mehreren unterschiedlichen Tieren zusammenlebt, die teilweise sehr gefährlich sind. Sein Erfindungsgeist und sein Überlebenswille haben mich tief beeindruckt. Denn ich wüsste nicht, wie ich in einer solchen Situation überleben würde. Die Zeit auf dem Rettungsboot dauert nicht nur wenige Tage, sondern mehrere Monate. Natürlich sind Pis Handlungen und Eindrücke recht eintönig. Trotzdem hatte das Buch nur wenige Längen für mich. Denn diese Eintönigkeit machte das Buch für mich authentisch. 

Immer wieder gibt es aber auch Überraschungen, die ich nicht vorwegnehmen möchte. Nur so viel: Es gibt eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin, ob es sich um etwas Übernatürliches handelt oder ob es so etwas tatsächlich gibt. Ansonsten ist das Buch sehr realistisch. 

Das Ende mochte ich richtig gerne, weil es einen Aha-Effekt bei mir hinterließ und mich einmal mehr ins Grübeln brachte. 

Vor einiger Zeit habe ich auch den Film gesehen und kann ihn ebenso empfehlen wie das Buch.   

Bewertung

*Triggerwarnungen sind meiner Meinung nach wichtig, deshalb werden sie ab sofort in meinen Rezensionen erwähnt, um LeserInnen zu schützen. Hierzu folgt noch ein Extra-Beitrag 

**unbezahlte Werbung** 

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