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Donnerstag, 17. September 2020

[Buchrezension] "Couchsurfing in Russland: Wie ich fast zum Putin-Versteher wurde" von Stephan Orth

 

- Malik Verlag
- 2017 erschienen
- 256 Seiten

 
Inhalt
Der Autor betreibt Couchsurfing und hat sich für dieses Buch auf eine Reise durch Russland begeben. Er erzählt hierbei von seinen Begegnungen.   
 
Meinung
Couchsurfing bedeutet, dass ein Reisender nicht in einem Hotel o. ä. schläft, sondern auf dem Sofa eines privaten Gastgebers. Der Autor hat genau das auf seiner Reise durch Russland getan. Für mich persönlich war genau dieses Konzept interessant, weil es mal etwas anderes war. 

Stephan Orth schläft nicht nur bei den Menschen auf dem Sofa, sondern lebt ein paar Tage bei ihnen. Hierbei muss er flexibel sein, denn manchmal ist es nötig, schnell eine neue Unterkunft zu finden oder in der bereitgestellten Bleibe gibt es keine Verpflegung und da er mitten in der Nacht dort ankommt, kann er auch nichts mehr einkaufen. Hinzu kommt, dass in Russland teilweise weite Wege zurückzulegen sind, um von einem Ort zum nächsten zu gelangen. 

Der Autor erzählt von seinen spannenden Begegnungen und ich hatte als Leserin das Gefühl, mit ihm gemeinsam Land und Leute kennenzulernen. Einzigartig beim Couchsurfing ist wohl auch, dass der Reisende den Alltag der Bevölkerung mitbekommt - zumindest von den Menschen, bei denen ihm ein Sofa zur Verfügung gestellt wird. Er gibt Dialoge wieder und erzählt Anekdoten über Geschehnisse. Ich fand das alles interessant, lustig, traurig oder es regte mich zum Nachdenken an - je nach Geschichte. Der Autor schildert auch seine Gedanken und Gefühle in bestimmten Situationen.

Vor jedem Kapitel gibt es eine Karte, auf der die Lage des nächsten Ortes markiert ist. Außerdem habe ich als Leserin allgemeine Fakten zu dem jeweiligen Gebiet erhalten. Mich hat es hier sehr gefreut, dass der Autor in verschiedene Gegenden von Russland gereist ist, weil ich so einen Überblick und Einblicke zu unterschiedlichen Orten innerhalb des Landes erhalten habe. Gerade zu Russland ist mein Wissensstand eher gering, so dass ich hier viel Neues gelernt habe. 

Fotos gibt es als Untermalung auch. Leider sind sie im eBook natürlich nur schwarzweiß. Trotzdem haben sie das Ganze zusätzlich aufgelockert.
 
Gedanklich habe ich die Handlungen des Autors die ganze Zeit verglichen: Würde ich das auch (so) machen - als Mann? Als Frau - alleine im fremden Land? 
 
Ich glaube, insgesamt wäre Couchsurfing für mich persönlich eher nichts. Aber es hat Spaß gemacht, darüber zu lesen und mit dem Autor gemeinsam Russland genau auf diese Weise zu erkunden. 

Es gibt zwei weitere Werke des Autors, in denen er via Couchsurfing durch bestimmt auch faszinierende Länder reist: Iran und China. 
 
Bewertung

**unbezahlte Werbung** 

 
 

4 Kommentare:

  1. Liebe Melli

    Ich denke auch, dass Couchsurfing eher nichts für mich ist, eine Freundin von mir macht das aber regelmässig und hat zwar schon sehr spezielle, aber insgesamt positive Erlebnisse damit gemacht. Ich denke, dass man manchmal Glück oder Pech damit haben kann und dass die Einstellung dazu natürlich auch begünstigen kann, ob es gut oder weniger gut kommt...

    Das Buch klingt aber spannend und vor allem unterhaltsam und ich danke dir herzlich für den Buchtipp.

    Ganz liebe Grüsse
    Livia

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    1. Hey Livia,

      sehr gerne ♥

      Ja, das stimmt, es kommt immer darauf an, welche Erfahrungen man selbst gesammelt hat. Ich denke, ich bin eher nicht der Typ dafür (ohne es je ausprobiert zu haben). Bin eher ein vorsichtiger Mensch :D

      Liebe Grüße Melli

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  2. Hallo Melli,

    thematisch hat mich das Buch auch sehr angesprochen, obwohl mich der Iran eigentlich mehr interessiert hätte.

    Mir war es allerdings zu sehr auf die Politik ausgerichtet. Natürlich, Putin kommt auch im Titel vor. Aber gerade beim Couchsurfing lernt man doch super interessante Leute kennen. Von ihrem Alltag erfährt man dafür aber ziemlich wenig, fand ich.

    Interessieren dich Iran und China auch noch?

    Liebe Grüße
    Julia

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    Antworten
    1. Hey Julia,

      da hast Du Recht, vom Alltag hat man nicht so viel erfahren. Vielleicht liegt es an den Leuten, bei denen er gewohnt hat?!

      Mich interessieren Iran und China auch noch. China ist, glaube ich, gerade erst erschienen. Aber Iran gibt es in der Onleihe. Das habe ich schon auf dem Zettel. Mal sehen, wann ich dazu komme...

      Liebe Grüße Melli

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