So ein wichtiges Thema!
Vorab: Jede Person soll bitte selbst entscheiden, ob sie gendert. Argumente wie "das haben wir schon immer so gemacht" oder "das ist mir zu anstrengend" gelten für mich allerdings nicht (mehr).
Ich habe bereits viele Bücher gelesen, in denen durchweg gegendert wurde, insbesondere im Sachbuchbereich. Es bedurfte meinerseits einer kurzen Eingewöhnungsphase, dann war es für mich gar kein Problem mehr.
Es geht beim Gendern nicht nur darum, Frauen sichtbar zu machen, sondern auch nicht binäre Menschen. Deshalb habe ich entschieden, auf meinem Blog zu gendern. Denn ich möchte ALLE Menschen ansprechen.
Deshalb würde ich mir mehr Bücher mit gendersensibler Sprache wünschen. Denn Sichtbarkeit ist für die queere Community extrem wichtig.
Ein entsprechender Hinweis am Anfang des Buches (aber bitte an präsenter Stelle und nicht kleingedruckt im Impressum) ist für mich persönlich auch in Ordnung.
Wer übrigens meint, nicht zu gendern, der tut es trotzdem - im Generischen Maskulinum.
Nun stellt Euch Folgendes vor: Es ist von 10 Autoren die Rede. Ihr habt direkt 10 Männer im Kopf.
Dabei sind 9 davon Frauen (was nicht erwähnt wird). So macht man Frauen (und nicht binäre Menschen) unsichtbar.
Ich frage mich inzwischen, warum ich mich als Frau "mitgemeint" fühlen soll. Wie geht es dann erst nicht binären Menschen?
In irgendeinem Artikel habe ich mal gelesen, dass eine Person nur noch das Generische Femininum verwendet.
Das finde ich großartig!
Und wer Gendern zu "sperrig" findet, den erinnere ich an das Wort Spiegelei, das wir ja auch alle ganz wunderbar aussprechen können.
Sprache ist schon immer im Wandel. Gendern ist eine gute Möglichkeit, Frauen und nicht binäre Menschen sichtbar zu machen. Deshalb werde ich solche Bücher weiterhin feiern und gerne lesen.
Hey Melli,
AntwortenLöschenich kann deine Antwort heute genauso unterschreiben! 👏
Ich habe mich auch entschieden, auf dem Blog zu gendern (soweit ich eben daran denke), und je mehr man sich damit auseinandersetzt (gegenderte Texte liest, Gespräche führt, in den Medien sieht), desto leichter und natürlicher fühlt es sich an. Ich finde gerade bei Büchern gibt es einen wahnsinnig schnellen Gewöhnungseffekt und ich stolpere mittlerweile schon fast darüber, wenn in Sachbüchern das generische Maskulinum verwendet wird. Weil wie in deinem Beispiel mit den Autoren gezeigt - man hat automatisch ein ganz anderes Bild im Kopf und dieses sollte Frauen und nicht-binäre Menschen auf keinen Fall ausschließen!
Liebe Grüße
Sophia
Hey Sophia,
Löschendas freut mich sehr, dass wir da eine ähnliche Meinung vertreten.
Da geht es mir ähnlich! Sobald die männliche Form benutzt wird, frage ich mich, ob da nicht auch Frauen und/oder nicht binäre Personen drin versteckt sind.
Liebe Grüße Melli
Lie