- erschienen bei BoD
- 2025 erschienen
- 486 Seiten
- Originalsprache: Deutsch
Inhalt
Karlo und Alice sind Hunde, die die Autorin aus Rumänien adoptiert hat. Das Sachbuch zeigt deren Geschichte auf, aber auch wie Tierschützer:innen allgemein in Rumänien agieren, um Tiere zu retten. Es beleuchtet auch die politische Situation und vermittelt Tipps zur eigenen Hundehaltung. 
Meinung
Seit längerer Zeit nehme ich nur noch vereinzelt Rezensionsexemplare an. Auch für dieses habe ich eine Ausnahme gemacht, weil mir persönlich Tierschutz sehr am Herzen liegt.
Die Autorin arbeitet als Journalistin, was ich zum einen ihrer Recherche angemerkt habe, aber auch ihrem Schreibstil. Es las sich für mich eher wie ein längerer Zeitungsartikel als wie ein Sachbuch. Das hat mich aber weniger gestört. 
Zwei Dinge haben meinen Lesefluss allerdings beeinträchtigt. Zum einen markiert die Autorin alle Wörter, die ihr wichtig erscheinen, mit Fettdruck. Das fand ich ein bisschen anstrengend zu lesen. Denn einerseits fand ich das sinnvoll bei den Namen, die auftauchen. Es kommen Menschen aus dem Tierschutz zu Wort, die dort ganz unterschiedliche Positionen innehaben. Andererseits empfand ich die vielen fettgedruckten Stellen als zu "reißerisch". Der Appell der Autorin ist bei mir auch so angekommen. Da hätte es dieses Stilmittel zur Unterstreichung nicht gebraucht. 
Der zweite Kritikpunkt sind die zahlreichen Wiederholungen. Oft beschreibt Lisa-Marie Irschik zunächst mit eigenen Worten, was ihre Interview-Partner:innen gesagt haben, um anschließend genau diese wörtlich zu zitieren. Auch sonst gibt es für mich zu viele Doppelungen. Das ist immer Geschmackssache. Es gibt an jedem Kapitelende eine Zusammenfassung. Für langsame Leser:innen ist dies in meinen Augen ideal, damit sie die Gesichtspunkte vom Anfang eines Kapitels noch einmal vor Augen haben. Ich persönlich fand diese Zusammenfassungen eher unnötig, weil sie zu weiteren Wiederholungen geführt haben. 
Das möchte ich alles erwähnen, weil es mein Empfinden beim Lesen widerspiegelt. 
Positiv hervorzuheben ist, dass die Autorin zunächst den Tierschutz beleuchtet, dann die Geschichte ihrer Hunde in diesem Zusammenhang erzählt und anschließend einen Bogen zum Tierschutz zurückschlägt. Das hat mir sehr gut gefallen. Es gibt auch Informationen zu einigen Hunderassen und zum Schluss noch allgemeine Tipps zur eigenen Hundehaltung. 
Ich persönlich kann keine Hunde halten, was verschiedene private Gründe hat. Trotzdem interessiere ich mich sehr für Tierschutz. Ich lese gerne darüber, wie Menschen sich im Tierschutz engagieren. Das Buch hat mir sehr viele neue Informationen zu Rumänien im Speziellen mit seinen Tötungsstationen gegeben. Ich spreche hierfür keine Triggerwarnung aus, weil die einzelnen Tierschicksale zwar sehr berührend und schrecklich sind, aber alles sehr sachlich (und trotzdem emotional) beschrieben wird. Die Autorin hat explizite Fotos aus diesen Stationen nicht mit in das Buch aufgenommen. Das finde ich super, weil nicht jede lesende Person so etwas gut verkraftet.
Die vorhandenen Fotos haben den Text bildlich meiner Meinung nach unterstützt. Es gibt zwei Ausgaben des Buches: Schwarzweiß oder in Farbe. So können alle selbst entscheiden, wie sie das Buch lesen möchten.  
Mich hat das Buch auf jeden Fall dazu inspiriert, selbst zu recherchieren und (weiterhin) aktiv zu werden.  
♥♥♥♥
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar!

Guten Morgen, Melli
AntwortenLöschenauch mir hat die Autorin das Buch angeboten. Doch ich habe das abgelhent, weil ich die Befürchtung habe, dass mir das Buch zu nahe geht. Ich finde die Sache auf jeden Fall total gut und bin voll dafr. Aber eben bin ich in diesem Punkt zu emotional. Wie ist das mit dem Inhalt? Wird viel zu dem Leid der Hunde geschrieben? Ist es sehr emotional?
Liebe Grüße
Anja
Hey Anja,
Löschendas kann ich sehr gut verstehen. Jeder Mensch hat da seine eigene persönliche Grenze.
Also klar wird das Leid der Tiere thematisiert, aber der Fokus liegt eher auf der Arbeit der Tierschützenden, die auch selbst immer wieder selbst zu Wort kommen.
Am Anfang wird der Ablauf einer Tierrettung erläutert. Das war schon schlimm zu lesen, habe ich aber gut vertragen - wohl auch weil ich ein Happy end vermutet habe. Das gibt es aber leider nicht für alle Tiere.
Es gibt wesentlich schlimmere Szenen in Romanen, die ich bislang schon gelesen habe. Ich bin da bei Tierquälerei auch sehr empathisch/empfindlich und es ist für mich schwer zu ertragen.
Hier haben mich eher die Menschen empört, die in Rumänien massenweise Tiere (meist Hunde) töten, anstatt die Ursache zu bekämpfen (durch Kastration).
Ich kann schwer bis gar nicht einschätzen, wo bei jeder einzelnen Person die Grenze des Ertragbaren liegt. Aber wie erwähnt, hat die Autorin auch keine schlimmen Fotos aus den Tötungsstationen mit ins Buch genommen.
Ich habe das Buch eher als sachlich empfunden. Die Autorin schreibt eher dann (freudig) emotional, wenn es um ihre beiden eigenen Hunde und das Zusammenleben mit ihnen geht. Natürlich ist aber auch deutlich zu spüren, dass ihr das Thema am Herzen liegt und dass wir alle unseren Teil zum Tierschutz im Allgemeinen beitragen müssen/sollten.
Ich denke, dass da jeder Mensch seinen eigenen Weg finden sollte. Und wenn einem Bücher dazu zu emotional sind (was ich gut verstehen kann), dann gibt es ja auch andere Möglichkeiten :-)
Liebe Grüße Melli
Liebe Melli,
AntwortenLöschendanke für Deine Antwort. Vielleicht setzte ich mich mit deR Autorin doch nochmal in VErbindung. Denn auch ich finde das mit dem Tierschutz sehr wichtig.
Hey Anja,
Löschendas finde ich gut. Du kannst ihr ja Deine Bedenken mitteilen und notfalls abbrechen, wenn es Dir doch zu viel ist.
Liebe Grüße Melli