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Samstag, 7. Mai 2022

[Buchrezension] "Das Kind in dir muss Heimat finden" von Stefanie Stahl




- Kailash Verlag
- 2015 erschienen
- 288 Seiten
- Originalsprache: Deutsch

 
Inhalt

Dieses Sachbuch handelt - grob gesagt - vom inneren Kind, dessen Entwicklung und Allgegenwärtigkeit in unserem Erwachsenenleben und wie wir mit ihm umgehen sollten. 

Es thematisiert ferner die Umkehr von negativen in positive Glaubenssätze. Somit gibt die Autorin uns das nötige Werkzeug und Strategien an die Hand, um JEDES Problem zu lösen - ausgenommen einzig Schicksalsschläge.

 
Meinung
Es fällt mir schwer, Sachbücher zu rezensieren. Einerseits möchte ich nicht den kompletten Inhalt vorwegnehmen. Andererseits ist es mir wichtig, die Grundlagen ganz kurz darzulegen, damit Leser:innen wissen, woran sie sind und worauf sie sich freuen können, um nicht mit falschen Erwartungen heranzugehen. 

Ausgangsposition ist unsere Kindheit. Denn alle Eltern bzw. anderweitige Bezugspersonen sind Menschen und machen somit Fehler - egal, wie gut wir unsere Kindheit einschätzen würden. Durch diese Kindheitsprägung in Verbindung mit unseren angeborenen Charakterzügen etc. entwickeln wir (negative) Glaubenssätze. Diese führen dazu, dass wir die Wirklichkeit auf eine bestimmte Weise interpretieren und dadurch Gefühle wahrnehmen, die uns zu einem bestimmten Verhalten bringen. Wir wenden so genannte Schutzstrategien an, um vermeintliche negative Folgen abzuwehren - und zwar in jeder einzelnen Situation! Wie wir uns ertappen, die Situation auflösen, umschalten und somit sämtliche unserer Probleme und Konflikte (ausgenommen Schicksalsschläge) lösen können, zeigt dieses Buch auf. Dabei verwendet die Autorin Begriffe wie Schattenkind, Sonnenkind und Erwachsenen-Ich, die ich nicht erklären werde - das würde diese Rezension sprengen.
 
Wichtig ist, sich während des Lesens mit Stift und Papier zu bewaffnen und sein ganz persönliches Schatten- sowie Sonnenkind mit all ihren Glaubenssätzen usw. herauszuarbeiten. Denn bekanntlich ist jeder Mensch anders, aber dieses Sachbuch hat mir dafür die Augen geöffnet, dass es eben nicht unbedingt darauf ankommt, wie (un)glücklich die Kindheit war, sondern dass es jeden Menschen betrifft. Selbstreflexion ist unvermeidlich für Veränderungen im eigenen Denken und Tun.

Genau dadurch unterscheidet es sich von den anderen Sachbüchern, die ich bereits zu dem Thema "inneres Kind" las, denn die hier leicht verständlich erläuterten Strategien sind es, die man braucht, um letztlich sein Verhalten zu verändern. 

Die Autorin erklärt sehr anschaulich mit vielen Beispielen. Die Kapitel sind kurz und nicht zu ausschweifend. Stefanie Stahl bedient sich einfacher Formulierungen, die leicht zu verstehen sind. 

Besonders hervorzuheben sind die enthaltenen Übungen. Auch wenn nicht alle von der Autorin selbst stammen, hat sie doch immer die Quelle angegeben. In meinen Augen hat Stefanie Stahl Erklärungen, Übungen, Beispiele und Anregungen zu einem runden Ganzen zusammengebracht. 
 
Es gab ein, zwei Punkte, die ich nicht schlüssig fand, aber ansonsten habe ich mich tatsächlich auf fast jeder Seite wiedergefunden.

Ich werde das Buch definitiv immer wieder zur Hand nehmen, um bestimmte Passagen zu verinnerlichen. Denn in der Zeit, als ich es zum ersten Mal gelesen habe, bemerkte ich bereits eine Veränderung in meinen Gedanken und in meinem Tun. Ertappen und Umschalten sind hier die Zauberwörter, aber dafür bedarf es eben intensiver Selbstreflexion und es ist ein Prozess.

Ich bin sehr begeistert von diesem Sachbuch. Es bringt das Thema inneres Kind mit all seinen Auswirkungen in jeder einzelnen (Alltags-)Situation auf den Punkt. Ich wurde auf jeder Seite zum Nachdenken angeregt und bin von einer Sache überzeugt: Wenn jeder Mensch dieses Buch läse, verstünde und sich dabei ernsthaft selbst reflektierte, würden wir unsere Welt erheblich verbessern - und zwar innerlich wie äußerlich.
 
Bewertung

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2 Kommentare:

  1. Liebe Melli

    Das Buch ist mir schon einige Male begegnet und es ist immer sehr positiv besprochen worden. Trotzdem zweifle ich irgendwie.

    Irgendwie habe ich ein wenig die Angst, dass mir das Buch zu esoterisch und zu wenig wissenschaftlich wäre. Mir ist schon bewusst, dass die Autorin Psychologin ist, aber eben halt nur Psychologin, nicht Psychiaterin/medizinisch ausgebildet/in der Forschung tätig... Verstehst du, was ich meine?

    Ich denke, dass ich die Augen nach dem Buch offen halten werde, das Thema interessiert mich nämlich grundsätzlich sehr. Vielleicht finde ich es irgendwo gebraucht oder in einem Bücherschrank und kann einmal reinschmökern.

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    Antworten
    1. Liebe Livia,

      also esoterisch fand ich es so gar nicht. Es gibt ein paar wenige Szenen/Formulierungen, die ich nicht so gut fand, aber insgesamt ist das Buch für mich wirklich eine Offenbarung zu dem Thema. Ich habe zum ersten Mal wirklich die Zusammenhänge verstanden.
      Du solltest es unbedingt ausprobieren. ;-)

      Liebe Grüße Melli

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