- erschienen am 01.09.2015
-eBook-Ausgabe
- 338 Seiten
Die Reihe (soweit ich weiß, unabhängig voneinander lesbar)
"Alternativrealitäten" - "The New World Order"
Exodus - Der Tag, an dem Israel auszog
Ostfront - Der Tag, an dem Europa aufstand (erscheint im Herbst 2016)
Übersee - Der Tag, an dem Amerika zerfiel (erscheint im Herbst 2017)
Inhalt
Als Israel von allen Seiten attackiert wird, versuchen Regierungsvertreter auf der ganzen Welt, Lösungen zu finden, um den Weltfrieden zu sichern. Schließlich hat der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Dr. Gerold Weinheimer, eine Idee. Zunächst wird er deshalb belächelt, doch schon bald ist dieser radikale Vorschlag in aller Munde...
Meinung
Dieser politische Roman von Simon Rothenstein hat mir sehr gut gefallen. Etwas Ähnliches habe ich bisher noch nicht gelesen.
Aufgrund des Zusatzes "politischer Roman" könnten einige zweifeln, ob es etwas für sie ist. Ich habe auch ganz kurz gezögert, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht, so dass ich es lesen wollte (und gelesen habe).
Die Aufmachung der Kapitel finde ich sehr ansprechend, denn erdachte Zeitungsartikel und Illustrationen leiten diese ein bzw. untermauern sie.
Von Anfang an war ich in der Geschichte gefangen und fasziniert von den Charakteren. Diese sind detailliert ausgearbeitet und ich konnte mich gut in die Protagonisten einfühlen. Im Vordergrund steht der Ideengeber Dr. Gerold Weinheimer auf Seiten der Regierungsvertreter und eine jüdische Familie, deren Schicksal sie zu "Betroffenen" der Situation macht. Ferner tauchen jede Menge Nebenfiguren auf. Alles ist meiner Meinung nach authentisch dargestellt und brachte mich auch ab und zu zum Schmunzeln, weil bestimmte, bereits heute agierende Politiker zwar nicht namentlich benannt, aber sehr identifizierbar dargestellt sind.
Simon Rothenstein führt dem Leser in diesem Buch Probleme vor Augen, die der Nah-Ost-Konflikt mit sich bringt und zeigt Lösungsvorschläge auf, die zwar sehr radikal erscheinen, aber gleichzeitig gut nachvollziehbar sind. Ich hatte das Gefühl, dass alles lückenfrei recherchiert und gut durchdacht ist. Die meiste Zeit habe ich die Handlung als ernst wahrgenommen, manchmal war aber auch eine gewisse Ironie zu spüren. Die Idee von Dr. Gerold Weinheimer als solche ist dem Leser zwar relativ zeitig bekannt, trotzdem war es für mich bis zum Ende packend und ich habe die Handlung bis zum Schluss mit großem Interesse verfolgt, was nicht zuletzt dem Schreibstil zu verdanken ist.
Ganz nach meinem Geschmack weist es ein hohes Sprachniveau auf, lässt sich aber davon unabhängig sehr flüssig lesen.
Einziger Kritikpunkt ist meiner Ansicht nach der Epilog. Nachdem die Handlung in Kapitel untergliedert ist, die zeitlich einige Monate auseinander liegen, weist der Epilog größere Zeitsprünge auf. Das ist zum einen verständlich, damit die Handlung abgerundet werden kann. Allerdings hätte ich mir hier ein, zwei weitere und zudem ausführlichere Kapitel gewünscht.
Letztlich ist es eine sehr aktuelle Thematik hinsichtlich der gegenwärtigen Flüchtlingspolitik. Mich hat der politische Roman auch im Hinblick hierauf ein bisschen nachdenklich zurückgelassen.
Insgesamt ein packender Roman zu einer politischen aktuellen Thematik, der bis zum Schluss packend bleibt und diese Materie aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt.
Bewertung
♥♥♥♥
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