"Books are uniquely portable magic." (Bücher sind einzigartige tragbare Magie.)
~Stephen King~

Montag, 3. März 2025

[Aktion] Montagsfrage: Lieblingsklassiker

 

 


 
 
Hey Ihr Lieben, 
 
heute nehme ich an der Aktion Montagsfrage bei *Wordworld* teil. Sie lautet:
 

Habt Ihr einen Lieblingsklassiker?
 

Darüber habe ich ein bisschen länger nachgedacht. Es gibt einige gute Klassiker. Und es gibt einen, der auch nach zwei Jahren noch in mir nachhallt. Dazu habe ich Euch mal meine Meinung aus dem entsprechenden Lesemonat April 2023 herausgesucht:

 

 


 
Lolita - Vladimir Nabokov (520 Seiten) 4/5
 
"Lolita" handelt von dem vierzigjährigen Humbert Humbert, der sich in ein zwölfjähriges Mädchen verliebt und sie missbraucht. Er erzählt in diesem Roman seine Sicht der Dinge, teilt seine Gedanken und Gefühle. Ferner schildert er ihre Odyssee, die sie zwei Jahre lang quer durch die USA führt.

Pädophilie ist natürlich ein heikles Thema. Der Schreibstil ist allerdings so grandios, dass ich es - im Hinblick auf den Stil, also wie es geschrieben ist - gerne gelesen habe. 

Dazu sollte man Folgendes wissen: Nabokov wuchs dreisprachig auf (Englisch, Russisch, Französisch). "Lolita" ist erst das dritte Werk, das er im Original auf Englisch verfasste (und später ins Russische übersetzte). Es sollte eine Hommage an die englische Sprache sein und das ist ihm gelungen, auch wenn ich eine extrem gute deutsche Übersetzung gelesen habe. Übersetzt wurde hier von Helen Hessel, Maria Carlsson, Kurt Kusenberg, H. M. Ledig-Rowohlt, Gregor von Rezzori und Dieter E. Zimmer. Allein dass es sechs Übersetzer:innen vom Englische ins Deutsche brauchte, ist schon beachtlich - im positiven Sinne!

Im Text gibt es zahlreiche französische Wendungen, die am Ende erklärt werden. Diese Fußnoten haben mir sehr geholfen und sie waren sehr interessant für mich, denn es werden auch noch andere Dinge erklärt und es werden Unterschiede zur russischen Ausgabe des Autors aufgedeckt. 

Besonders ist eben auch die Perspektive, denn dadurch, dass Humbert Humbert nur aus seiner Sicht schildert, gilt er als unzuverlässiger Erzähler, der manches weglässt, anderes hinzudichtet und versucht, den Leser/die Leserin auf seine Seite zu ziehen - und das macht er erschreckend gut!

Ziemlich am Ende des Romans wird der Fall eines Mädchens erwähnt, auf dem nach meiner Recherche das ganze Buch, die Idee zum Roman beruht. Sally Horner war ebenfalls minderjährig, als sie entführt und missbraucht wurde. 21 Monate lang war sie gefangen, bis ihr die Flucht gelang. Tragischerweise kam sie dann wenige Jahre später bei einem Autounfall ums Leben.
 
Eure Melli ♥ 
 

1 Kommentar:

  1. Hallo Melli,

    dein Buch kenne ich tatsächlich gar nicht und ich glaube, ich mag es auch nicht lesen. Das Thema lässt mich schaudern, auch wenn es bestimmt interessant ist, die Sicht des Täters zu sehen. Aber ich glaube, ich kann mich nicht überwinden.
    Ich weiß jetzt auch gar nicht, ob es für mich ein Klassiker wäre aber darüber kann man diskutieren und da gibt es bestimmt unterschiedliche Ansichten.

    Mein Beitrag ist hier:
    https://meine-fantastische-bibliothek.blogspot.com/2025/03/die-montagsfrage-vom-03-marz-2025.html

    Liebe Grüße, Andrea

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