Hey Ihr Lieben,
heute nehme ich an der Aktion Montagsfrage bei *
Wordworld* teil. Sie lautet:
Habt Ihr einen Lieblingsklassiker?
Darüber habe ich ein bisschen länger nachgedacht. Es gibt einige gute Klassiker. Und es gibt einen, der auch nach zwei Jahren noch in mir nachhallt. Dazu habe ich Euch mal meine Meinung aus dem entsprechenden Lesemonat April 2023 herausgesucht:
Lolita - Vladimir Nabokov (520 Seiten) 4/5
"Lolita"
handelt von dem vierzigjährigen Humbert Humbert, der sich in ein
zwölfjähriges Mädchen verliebt und sie missbraucht. Er erzählt in diesem
Roman seine Sicht der Dinge, teilt seine Gedanken und Gefühle. Ferner
schildert er ihre Odyssee, die sie zwei Jahre lang quer durch die USA
führt.
Pädophilie
ist natürlich ein heikles Thema. Der Schreibstil ist allerdings so
grandios, dass ich es - im Hinblick auf den Stil, also wie es geschrieben ist - gerne gelesen habe.
Dazu
sollte man Folgendes wissen: Nabokov wuchs dreisprachig auf (Englisch,
Russisch, Französisch). "Lolita" ist erst das dritte Werk, das er im
Original auf Englisch verfasste (und später ins Russische übersetzte).
Es sollte eine Hommage an die englische Sprache sein und das ist ihm
gelungen, auch wenn ich eine extrem gute deutsche Übersetzung gelesen
habe. Übersetzt wurde hier von Helen Hessel, Maria Carlsson, Kurt
Kusenberg, H. M. Ledig-Rowohlt, Gregor von Rezzori und Dieter E. Zimmer.
Allein dass es sechs Übersetzer:innen vom Englische ins Deutsche
brauchte, ist schon beachtlich - im positiven Sinne!
Im
Text gibt es zahlreiche französische Wendungen, die am Ende erklärt
werden. Diese Fußnoten haben mir sehr geholfen und sie waren sehr
interessant für mich, denn es werden auch noch andere Dinge erklärt und
es werden Unterschiede zur russischen Ausgabe des Autors aufgedeckt.
Besonders ist eben auch die Perspektive, denn dadurch, dass Humbert Humbert nur aus seiner Sicht schildert, gilt er als unzuverlässiger
Erzähler, der manches weglässt, anderes hinzudichtet und versucht, den
Leser/die Leserin auf seine Seite zu ziehen - und das macht er
erschreckend gut!
Ziemlich
am Ende des Romans wird der Fall eines Mädchens erwähnt, auf dem nach
meiner Recherche das ganze Buch, die Idee zum Roman beruht. Sally Horner
war ebenfalls minderjährig, als sie entführt und missbraucht wurde. 21
Monate lang war sie gefangen, bis ihr die Flucht gelang. Tragischerweise
kam sie dann wenige Jahre später bei einem Autounfall ums Leben.
Eure Melli ♥
Hallo Melli,
AntwortenLöschendein Buch kenne ich tatsächlich gar nicht und ich glaube, ich mag es auch nicht lesen. Das Thema lässt mich schaudern, auch wenn es bestimmt interessant ist, die Sicht des Täters zu sehen. Aber ich glaube, ich kann mich nicht überwinden.
Ich weiß jetzt auch gar nicht, ob es für mich ein Klassiker wäre aber darüber kann man diskutieren und da gibt es bestimmt unterschiedliche Ansichten.
Mein Beitrag ist hier:
https://meine-fantastische-bibliothek.blogspot.com/2025/03/die-montagsfrage-vom-03-marz-2025.html
Liebe Grüße, Andrea