- Lübbe Verlag
- 2018 erschienen
- 432 Seiten
- Originalsprache: Deutsch
Triggerwarnungen*: sexueller
Missbrauch, Vergewaltigung, Suizidgedanken, Selbstverletzung,
Abtreibung, (massive) Gewalt gegen Kinder, Alkoholmissbrauch
Inhalt
Lydia Benecke arbeitet als Kriminalpsychologin. In diesem Sachbuch analysiert sie Fälle von Täterinnen, die sich so tatsächlich abgespielt haben. Dabei macht sie sich neueste Forschungsergebnisse zunutze.
Meinung
Ich habe mir mit dieser Rezension bewusst Zeit gelassen, um das Gelesene noch ein wenig nachhallen zu lassen. Trotzdem fällt es mir schwer, die richtigen Worte dafür zu finden.
Ich las es in einer Leserunde mit Julia. Die Leserunde verlinke ich
*HIER*, aber Achtung: In den Kommentaren dort gibt es einige Spoiler!
Bereits in der Leserunde, aber auch jetzt für die Rezension habe ich überlegt, ob ich die einzelnen Fälle auflisten möchte. Aber ich glaube, das würde zu viel vorweg nehmen. Deshalb verzichte ich bewusst darauf.
Die analysierten Fälle haben sich tatsächlich so zugetragen und es war für mich teilweise schwer zu lesen/zu ertragen. Das Buch hat eine hohe Sprachebene, ist aber trotzdem verständlich. Es gibt viele Erklärungen und Definitionen, ohne dadurch überladen zu sein. Im Gegenteil: Mir haben die Erklärungen geholfen und ich fand es sehr interessant. Ebenso spannend war für mich die Gegenüberstellung von einigen Fällen. Den beschriebenen Taten liegen bestimmte psychische Erkrankungen der Täterinnen zugrunde. Diese werden erklärt und beschrieben.
Ich kann beim Lesen wirklich einiges aushalten, aber bei diesem Sachbuch musste ich ein paar Mal schwer schlucken. Es behandelt größtenteils Fälle, in denen Mütter ihre eigenen Kinder quälen, foltern und/oder töten. Dabei geht es weniger um die Taten als solche, sondern um die Analyse der Zeit/des Lebens der Täterinnen zuvor. Manche Dinge wiederholten sich dabei, weil sie sich im Leben der Täterinnen eben mehrfach genauso abgespielt haben (zum Beispiel On-Off-Beziehungen).
Der Fokus liegt dabei auf den Umständen, die zu den Taten geführt haben. Ich kannte tatsächlich keinen einzigen der Fälle, die sich allesamt in den USA zugetragen haben. Manche trugen sich in den 1980er Jahren zu, andere bis 2014.
Im Anhang gibt es dann noch ein Passwort für die Website der Autorin, um weitere Informationen und Fälle nachlesen zu können. Das habe ich noch nicht getan, habe dies aber zumindest teilweise noch vor.
Ich spreche eine Empfehlung aus für diejenigen, die sich für die psychologischen Hintergründe von Kriminalfällen mit Täterinnen interessieren und gleichzeitig über ein gutes Nervenkostüm verfügen, denn meine persönlichen Grenzen wurden mit diesem Sachbuch mehrfach überschritten, obwohl ich wirklich einiges in Büchern aushalten kann. Aber True Crime ist eben nochmal eine andere Ebene als fiktive Literatur.
Bewertung
♥♥♥♥
*Triggerwarnungen
sind meiner Meinung nach wichtig, deshalb werden sie ab sofort in
meinen Rezensionen erwähnt, um Leser:innen zu schützen. *HIER* sind meine Gedanken dazu
**unbezahlte Werbung**
Hallo liebe Melli
AntwortenLöschenIch kann mir gut vorstellen, dass dir dieses Buch einiges abverlangt hat und trotzdem interessiert es mich wirklich sehr, weshalb ich es mir einfach einmal vormerke.
Alles Liebe an dich
Livia
Hey Livia,
Löschenich kann nicht einschätzen, wie viel Gewalt Du in Büchern aushältst, aber wenn Du es Dir zutraust, dann probiere es auf jeden Fall!
Solltest Du es irgendwann lesen, bin ich auf jeden Fall gespannt auf Deine Meinung.
Liebe Grüße Melli