"Books are uniquely portable magic." (Bücher sind einzigartige tragbare Magie.)
~Stephen King~

Dienstag, 18. Oktober 2022

[Selbstexperiment] FLY-(lady-)Methode ~ Putzroutine ~ Ordnung ~ Sauberkeit ~ Wochenplan ~ Organisation

Hey Ihr Lieben, 

heute gibt es von mir mal wieder etwas, das wenig mit Büchern zu tun hat - wobei ja auch Bücherregale saubergehalten werden sollten, um ein echter Hingucker zu sein ;-)

Seit Jahren habe ich eher wöchentlich Ordnung gehalten. Aber so richtig funktioniert hat das nicht. Denn oft nahm ich es mir für einen bestimmten Tag vor, dann kam etwas dazwischen und schließlich habe ich es eben "gemacht, wenn ich Zeit hatte". Das Problem: die Routine fehlte. Deshalb war ich auf der Suche nach einer solchen. 
 
Fündig geworden bin ich eher zufällig bei diesem *YouTube-Video* und einer Blogbeitrag-Reihe, die *HIER* beginnt. Erfunden hat das Ganze Marla Cilley. Ihr Buch heißt im Deutschen "Die magische Küchenspüle". Das habe ich nicht gelesen, aber für die Grundlagen ist das auch nicht notwendig, weil es inzwischen jede Menge Artikel dazu im Internet gibt und Putzen sowieso genauso individuell ist wie unsere alltäglichen Leben. 
 
Deshalb kann ich auch nur von mir ausgehen und Euch aufzeigen, was ich nun mache, worauf mein Fokus liegt, welche Ergebnisse ich damit erziele und welche Vorteile es für mich hat. 

Allgemeines

FLY steht für Finally Love Yourself. Es geht also darum, sich selbst durch Routinen, Sauberkeit, Ordnung und Organisation etwas Gutes zu tun. 
 
"Lady" finde ich in diesem Zusammenhang allerdings etwas unpassend, denn Putzen betrifft genderneutral tatsächlich jeden Menschen. 

Das System besteht aus kleinen Schritten, die einzeln nur wenige Minuten dauern und kontinuierlich in bestimmten Zeitintervallen wiederholt werden. 

Jeder Haushalt ist natürlich individuell. Wenn Ihr Partner:in und/oder Kinder sowie Haustiere habt, dauert manches vielleicht länger oder Ihr könnt Euch die Aufgaben aufteilen oder Ihr habt mehr Räume bzw. mehr Schritte in der Routine ;-)

Die Methode wird nicht für jeden Menschen etwas sein. So ist es ja mit vielen Dingen. Wichtig ist, es überhaupt ausprobieren zu wollen (vielleicht habt Ihr bereits eine wie auch immer geartete Routine und seid damit zufrieden, das ist ja auch vollkommen in Ordnung) und dranzubleiben.

Am Anfang fühlt man sich wahrscheinlich erschlagen von den ganzen Informationen zum System. Aber keine Sorge, so ging es mir auch, aber das wirkt nur so. Wenn man das Ganze an seine Bedürfnisse anpasst, dann ist es ganz einfach und vor allem irgendwann selbstverständlich, weil die Routinen in Fleisch und Blut übergehen. Menschen sind Gewohnheitstiere ;-) 

Die Zeitangaben können natürlich abweichen, aber: wenn man mit Timer arbeitet, schafft man tatsächlich mehr. Probiert es mal aus!

Perfektionismus hat bei der Methode keinen Platz. Wenn etwas nicht in der empfohlenen Zeit geschafft wird, wird es später fortgesetzt. 

Zunächst sollte man die Morgenroutine implementieren, dann erst die Abendroutine usw. Der Schlüssel ist also die schrittweise Vorgehensweise. 

Ich habe direkt alles mit einem Mal umgesetzt, als ich mir schriftlich einen Plan erstellt hatte.

Drei zeitliche Ebenen

Das System basiert auf drei Ebenen: 
  • tägliche Morgen- und Abendroutine (je ca. 30 min.)
  • Tagesfokus (15 min.) und Wochenputz (max. 60 min.)
  • Zonenreinigung (Mo bis Fr je 15 min.)

Morgen- und Abendroutine 

Bei der täglichen Routine geht es nicht nur darum, die Hausarbeit zu erledigen. Bestandteil ist es auch, seine Morgentoilette "von Kopf bis Fuß" direkt zu integrieren - auch wenn man das Haus nicht verlässt (wir erinnern uns an die Bedeutung von FLY). Das soll auch zu mehr Motivation und Produktivität führen (ist vielleicht auch ein guter Tipp für Leute im Homeoffice).  
 

Morgenroutine (ca. 30 min.)

  • Lüften
  • Trinken, Medikamente nehmen
  • Toilette, Waschbecken, Wanne und Oberflächen "Swish & Swipe"*
  • Morgentoilette "von Kopf bis Fuß" (egal, ob man das Haus verlässt)
  • abgewaschenes Geschirr wegräumen
  • Frühstück
  • Mittagessen vorbereiten
  • Bett machen (erst wenn gelüftet wurde!)
  • Wäsche to do
  • Aufräumen (2 min.)
  • Tagesfokus (siehe unten)
  • Hotspot (siehe unten)
Zusatz:
  • Lesen
  • Tagebuch schreiben (nach Bedarf)
     

Abendroutine (ca. 30 min.)

  • Küchenspüle und Oberflächen Küche "Swish & Swipe"
  • Abwasch erledigen
  • Trinken
  • Kleidung für Folgetag herauslegen
  • Wäsche to do
  • Aufräumen (2 min.)
  • (Böden saugen und wischen - das mache ich nicht täglich, bietet sich aber an, wenn Ihr zum Beispiel Hunde oder Katzenhaare entfernen wollt)
  • Tagesfokus (siehe unten)
  • Hotspot (siehe unten)
  • Abendtoilette
  • Lüften
Zusatz:
  • Lesen
  • Tagebuch schreiben (nach Bedarf)
 

Am Anfang braucht man möglicherweise länger für die Morgen- und Abendroutine. Aber wenn alles in Fleisch und Blut übergegangen ist, denkt man gar nicht mehr darüber nach und erledigt alles "instinktiv".  
Ich habe Trinken in meine Routinen aufgenommen, weil ich zu wenig trinke. Auch Medikamente zu nehmen ist ein wichtiger Bestandteil, um sie nicht zu vergessen.

Tagesfokus und Wochenputz ("Haussegnung")

Um auch Erledigungen einzubeziehen und Prokastination erst gar keinen Platz einzuräumen, gibt es noch den Tagesfokus. Zum Wochenputz gehören Dinge, die nicht täglich anfallen.

Tagesfokus (ca. 15 min.) - natürlich individuell anpassbar

Montag - Wochenputz (siehe unten)
Dienstag - Planen (Termine, Blog, Geburtstage usw.) - wenn Ihr Rechnungen bezahlen müsst, dann an diesem Tag
Mittwoch - Erledigungen/Anti-Prokastination
Beides habe ich auf einen Tag gelegt, weil es mir gut passt. Wenn ich nicht fertig werde, habe ich noch den freigehaltenen Donnerstag oder einen anderen Mittwoch ;-) Termine lege ich auch gerne auf verschiedene Tage, um vor oder nach der Arbeit Besorgungen zu machen
Donnerstag - frei - ggf. Wocheneinkauf
Freitag - Handtasche (und Auto - besitze ich nicht) - Ausräumen, Aufräumen, Pflegen
Samstag - Erholung/Freizeit - ggf. Wocheneinkauf
Sonntag - Erholung/Freizeit

Wochenputz ("Haussegnung") - max. 60 min. 

  • Spiegel (max. 10 min.)
  • Müll wegbringen (max. 10 min.)
  • Staub wischen (max. 10 min.)
  • Böden saugen (max. 10 min.)
  • Böden nass wischen (max. 10 min.)
  • Bettwäsche, Handtücher wechseln - je nach Bedarf (max. 10 min.)

Auch hier gilt: Jeder Mensch braucht mehr oder weniger Zeit für diese Schritte. Ziel ist es, insgesamt nicht mehr als 60 min. zu putzen.

Zonenreinigung

Das Zuhause wird in fünf Zonen unterteilt, zum Beispiel ein Raum pro Zone. Beispiel:

  • Zone 1: Flur (z. B. Garderobe, Schuhschrank, Türrahmen/Steckdosen/Leisten/Lampen - in jeder Zone)
  • Zone 2: Bad (z. B. Waschmaschine, Vorleger, Duschvorhang, Spiegelschrank, Lampe)
  • Zone 3: Wohnzimmer (z. B. Sofa, Sessel, Schreibtisch, Bücherregale)
  • Zone 4: Küche (z. B. Ofen, Kühlschrank, Gefrierschrank abtauen, Lebensmittel durchsehen)
  • Zone 5: Schlafzimmer (z. B. Kleiderschrank ausmisten, Bücherregale, Fensterputz für alle Zonen - man könnte auch pro Zone die jeweiligen Fenster putzen, das ist mir persönlich aber zu mühselig)

Hinzu kommen Balkon, Keller, Abstellräume usw., falls vorhanden. In den Zonen findet die "Tiefenreinigung" statt, also Dinge wie Schränke auswischen usw. - je nachdem, was eben anliegt. Bei der Zonenreinigung ist auch das Entrümpeln mit dran, so dass regelmäßig monatlich alles aussortiert wird, was weg kann.

Die zeitliche Einteilung sieht wie folgt aus (am Beispiel Oktober 2022):


 

Jeder Monat hat fünf Wochen(teile). Das Wochenende zählt nicht mit. So wird wie folgt eingeteilt:

  • Zone 1 - 03.10.2022 bis 07.10.2022
  • Zone 2 - 10.10.2022 bis 14.10.2022
  • Zone 3 - 17.10.2022 bis 21.10.2022
  • Zone 4 - 24.10.2022 bis 28.10.2022
  • Zone 5 - 31.10.2022 (teilweise Feiertag in Deutschland)

In diesem Beispiel wird Zone 5 möglicherweie zu kurz kommen. Das kann in anderen Monaten auch mit Zone 1 passieren. Deshalb sollte man in diesen Wochen keine großen Räumlichkeiten legen. Und wenn was nicht fertig wird, kommt die entsprechende Zone ja im nächsten Monat wieder dran ;-)


Vorteile

  • spontane Besuche sind kein Problem
  • Grundordnung und -sauberkeit zu jedem Zeitpunkt gegeben
  • Wochenenden sind (ausgenommen von Morgen- und Abendroutine) wirklich Freizeit
  • durch Routinen und einen individuellen Wochenplan bleibt keine Zeit für Ausreden oder Prokastination
  • Entrümpeln, Fensterputz usw. sind bereits in der Zonenreinigung mit inbegriffen
     
Vielleicht konnte ich Euch mit diesen Beitrag etwas motivieren, einen eigenen Putzplan zu erstellen, die Routinen zu übernehmen oder auch mal wieder zu entrümpeln.
 
Eure Melli ♥
 
**unbezahlte Werbung** 
 
______________________
Begriff
 
*"Swish & Swipe" =  kurzes Abwischen von Oberflächen, kein gründliches Putzen, aber aufgrund der täglichen Kontinuität reicht das aus

9 Kommentare:

  1. Hi Melli!

    Ein sehr interessanter Post :) Ich hadere zwar auch manchmal damit, dass ich zu wenig zum putzen komme, aber mittlerweile nehme ich mir dann oft eine Stunde "Auszeit" lieber, als dass ich den Boden wische *lach*
    Witzigerweise hab ich das mit den Zonen ganz früher gemacht, als meine Kids noch klein waren. Jeden Tag einen anderen Raum über die Woche verteilt, das war ein gutes Prinzip. Für damals. Heute ginge das nicht mehr (für mich).
    Aber manche haben ja lieber einen Plan und ihre Routine, dafür ist das echt eine schöne Idee.

    Beim Boden wischen 10 Minuten zu planen *g* Das dauert bei mir schon 1 Stunde ... wenn ich vorher kehre und dann wische. Für 10 Minuten lohnt sich das bei meiner Wohnung nicht xD Aber ich weiß wie es gemeint ist und wenn man das kontinuierlich macht, ist alles immer relativ sauber.
    Mich so sehr auf Tage festzulegen könnte ich jetzt nicht mehr. Ich muss das auch ein bisschen mit meiner Arbeitszeit einteilen - und die ist nicht immer gleich. Auch hab ich nicht immer Lust auf was bestimmtes.

    Aber wie gesagt: das hat auf jeden Fall seinen Wert, es mal auszuprobieren. Man kann es ja nach den eigenen Bedürfnissen abwandeln!

    Danke für den tollen Beitrag!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hey Aleshanee,

      ja, ich glaube, jeder Mensch ist da anders. Mir helfen Routinen, aber eben auch nicht auf alles bezogen.

      Witzig, dass Du ausgerechnet die Böden ansprichst. Das ist nämlich der Punkt, den ich auch nicht so ganz verstanden habe. Täglich soll man da wohl dort wischen/saugen/kehren, wo etwas besonders verschmutzt ist. Und wöchentlich dann eben mehr reinigen, aber eben in weniger Zeit. Oder so. :D

      Das ist auch ein guter Punkt, den Du ansprichst: Die Methode meint, dass es besser sei, überhaupt etwas (Kleines) zu erledigen, als gar nicht erst anzufangen.

      Genau: Die Methode ist so ziemlich auf jedes Leben anpassbar. Das ist das Besondere daran, deswegen wollte ich das auch gerne teilen.

      Liebe Grüße und danke Dir
      Melli

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    2. Ich muss bei mir halt die ganze Wohnung wischen und das mach ich natürlich in einem, das teile ich nicht auf ;) Und vorher kehren - ist klar... das kommt ja dann auch drauf an, ob man Teppichböden hat teilweise.
      Das Prinzip an sich jeden Tag ein Zimmer und dort ein bisschen was machen, damit bin ich damals gut gefahren, das passt nur halt jetzt nicht mehr. Aber wie du schon sagst, das kann man ja individuell auch ein bisschen anpassen.

      Ich hab mittlerweile oft einfach keine Lust oder keine Energie mehr :D Und ich bin auch kein Mensch, wo immer überall alles "perfekt" sein muss - ich weiß, das hast du auch nicht gemeint, denke ich mal. Auf jeden Fall find ich es toll, dass du das ganze hier so ausführlich vorgestellt hast, da kann mich sich ja auch einzelne Vorschläge rauspicken ;)

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    3. Perfektionismus ist ein guter Punkt - die Methode wirkt dem entgegen, weil man natürlich in weniger Zeit auch weniger schafft - in Bezug auf "perfekt". Hinsichtlich überhaupt was machen schafft man natürlich mehr, als wenn man gar nicht erst anfängt ;-)

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  2. Schönen guten Morgen Melli!
    Ich hab deinen Beitrag heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt! :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  3. Liebe Melli

    Ich habe mir die Beiträge, die du bei den Gänseblümchen verlinkt hast, genau angesehe und so kompliziert finde ich das System gar nicht, es ist eher super logisch. Mich stören die Schuhe ;-) würde ich nie tragen im Haus, in der Regel auch keine Socken, aber das lässt sich ja anpassen. Ausserdem finde ich, dass das System sich nicht so einfach auf mehrere Personen mit sehr unterschiedlichen Tagesabläufen übertragen lässt.

    Dinge wie Lüften, Betten, Ankleiden, Küchenspüle usw. sind bei uns schon lange Routine, für mich alleine wäre das System (mit Anpassungen in Bezug auf die Wochentage) auch absolut perfekt, für uns zu zweit ist es wohl leider nicht das richtige. Aber einige Anpassungen wollten wir so oder so machen in unseren Putzroutinen, das sind also alles sehr tolle Anregungen.

    Vielen Dank, dass du das System auch noch vorgestellt hast und alles Liebe
    Livia

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  4. Hey Livia,

    haha, dann lass die Schuhe einfach weg xD Ich trage tatsächlich Hausschuhe. :D

    Das stimmt, wenn mehrere Personen zusammenleben, ist es natürlich daran anzupassen bzw. vielleicht hat dann jede:r seinen eigenen Plan im Haus ;-)

    Das habe ich sehr gerne gemacht. Ich selbst halte mich nicht mehr ganz daran, aber Anregungen hat es auf jeden Fall geliefert und überhaupt mal dazu geführt, dass ich mir über Bestehendes Gedanken mache und darüber, was vielleicht auch anders ginge.

    Liebe Grüße Melli

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    1. Liebe Melli

      Oh ja, es ist immer gut, einzelne Routinen mal zu überdenken oder anzupassen und sich inspirieren zu lassen.

      Du hast mich auf jeden Fall inspiriert, danke dir!

      Alles Liebe an dich
      Livia

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