"Books are uniquely portable magic." (Bücher sind einzigartige tragbare Magie.)
~Stephen King~

Mittwoch, 29. Mai 2024

[Hörbuchrezension] Barbara Heynen liest "Salz und sein Preis" von Patricia Highsmith

 


 

- Diogenes Verlag
- 1950 erschienen
- 747 Minuten
- übersetzt von Melanie Walz

 
Inhalt
Thérèse arbeitet in einer Spielwarenabteilung im Kaufhaus. Eines Tages betritt Carol das Geschäft und möchte eine Puppe kaufen. Zwischen Thérèse und Carol entsteht eine Freundschaft, bis beide mehr füreinander empfinden. 

Als das Buch 1950 erschien, galt es als Skandal und wurde unter Pseudonym veröffentlicht.


Meinung
Patricia Highsmith hat selbst in einer Spielwarenabteilung eines Kaufhauses gearbeitet, was sie zu diesem Roman inspiriert hat. Es handelt sich in meinen Augen um eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen.
 
Thérèse und Carol lernen sich kennen, als Carol eine Puppe kaufen möchte. Der Verkauf der Puppen wird sehr bildgewaltig erzählt, so dass ich mir alles detailliert vorstellen konnte. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Frauen, ihre weiteren Begegnungen und schließlich ihre Freundschaft, die in Liebe mündet, werden ruhig, aber voller Tiefgang erzählt. 
 
Die verschiedenen Charaktere von Thérèse und Carol sind so gezeichnet, dass sie mir näher gebracht werden konnten. 
 
Beide Frauen befinden sich zum Zeitpunkt ihres ersten Treffens jeweils in Beziehungen mit Männern, was für die Handlung wichtig ist. Zum Inhalt möchte ich gar nicht mehr verraten, um nichts vorwegzunehmen. Nur so viel noch zum Ende: Es ist sehr hoffnungsvoll. Das möchte ich erwähnen, weil viele Romane aus der damaligen Zeit eher traurig enden oder Lesende ohne Hoffnung zurücklassen, habe ich gehört. Dieses Buch ist in diesem Punkt anders. 
 
Nach meiner Erinnerung ist es auch mein erstes Buch über die Liebesbeziehung zwischen zwei erwachsenen Frauen, in dem das zwar zentrales Thema ist, es aber weniger zum Beispiel ums Coming-Out geht. Vor allem Thérèse ist sich mit ihren 19 Jahren schon sehr sicher, was sie für die wesentlich ältere Carol empfindet. Vielleicht hat mich das deshalb überrascht, weil es bei mir persönlich ganz anders war und ich Menschen bewundere, die so früh schon wissen, "wer sie sind" und damit ganz offen umgehen. Wenn wir Bücher lesen, spielen unsere ganz persönlichen Erfahrungen oft eine Rolle dabei, wie wir das Gelesene einordnen, deshalb möchte ich das kurz erwähnt haben. 

Für die damalige Zeit galt der Roman als Skandal, weshalb er unter Pseudonym veröffentlicht wurde. Das fand ich schon traurig, denn das Buch erzählt einzig und allein die Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen - nicht mehr und nicht weniger. Es gibt keine expliziten/auserzählten Sexszenen oder Ähnliches. Das Buch war also nur wegen der lesbischen Liebe ein Skandal, was man sich mal vor Augen führen muss.

Der Roman wurde verfilmt und ich freue mich darauf, "Carol" ganz bald anzusehen.
 
Bewertung

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