"Books are uniquely portable magic." (Bücher sind einzigartige tragbare Magie.)
~Stephen King~

Freitag, 22. November 2013

[Buchrezension] "Der brave Schüler Ottokar"/"Ottokar, das Früchtchen" von Ottokar Domma

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Quelle: Amazon.de





- Verlag: Eulenspiegel Verlag
- Sprache: Deutsch
- erschienen: 1972
- 361 Seiten








Autor
Ottokar Domma ist ein Pseudonym für Ottokar Häuser. Er war Lehrer und Schulleiter. Domma schrieb für die Zeitschrift "Eulenspiegel" und verfasste Texte für das Kabarett.

Inhalt und Schreibstil
Dieses Buch beinhaltet zwei Bände in einem: "Der brave Schüler Ottokar" und "Ottokar, das Früchtchen". Beide sind in Kapitel unterteilt, wobei der zweite Band nochmals in die Monate unterteilt ist. Es sind Illustrationen von Karl Schrader vorhanden.

Satirisch erzählt werden aus der Perspektive des zwölfjährigen Ottokar Alltagsgeschichten rund um Schule und Freizeit in der DDR. Dabei werden zunächst die Figuren ausführlich vorgestellt. Thematisiert wird alles, was den Jungen Ottokar beschäftigt: Ferien, Hausaufgaben, Schulausflüge uvm.

Zur Veranschaulichung des Schreibstils zitiere ich wie folgt einen kurzen Absatz:
"Das Lügen ist eine unsittliche Eigenschaft, welche man bekämpfen muss. Es gibt verschiedene Lügen: leichte Lügen, mittlere Lügen und schwere Lügen. Die leichten sind am meisten anzutreffen, und man teilt sie ein in Spaßlügen, Liebeslügen, Schamlügen, Rettungslügen und Notlügen. Das muss man an ein paar Beispielen erklären. Wenn wir Knaben am 1. April hinter dem Herrn Burschelmann herschreien, er hat ein Loch, so nennt man das eine Spaßlüge oder auch Aprilscherz, und es setzt keine Strafe. Der Herr Burschelmann brummt nur was Unanständiges zurück, und dann legt er uns meistens selber rein. Oder wenn ein geliebter Mann zu der geliebten Braut spricht, für sie möchte er sonstwohin und noch weiter laufen und Sterne runterholen, so nennt man das eine Liebeslüge. Später lügt ein geliebter Mann nicht mehr so leichtsinnig, weil seine geliebte Frau die Wahrheit kennt und nicht mehr alles glaubt."
Meinung
Der satirische Schreibstil des Buches bzw. der beiden Bände hat mir sehr gut gefallen. Der Autor nutzt eine bildhafte Sprache, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Auch die Illustrationen passen zu den Alltagsgeschichten. Gut finde ich ferner, dass man etwas lernen kann beim Lesen dieses Buches, da es in der DDR spielt. Somit sind hierfür auch typische Begriffe enthalten wie Pioniere und LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft). Insgesamt ein sehr gelungenes Werk, bei dem ich volle fünf Herzen vergeben konnte.

Bewertung
♥♥♥♥♥

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