- S. Fischer Verlag
- 2025 erschienen
- 228 Seiten
- Originalsprache: Deutsch
- Werbung/Rezensionsexemplar
Inhalt
Thorsten Havener arbeitet u. a. als Redner und ist einer von Deutschlands bekanntesten Gedankenlesenden. In diesem Sachbuch zeigt er zwölf Wege auf, die unsere innere Stärke entfalten können.
Meinung
Bei diesem Buch handelt es sich um ein unangefragtes Rezensionsexemplar. Es erreichte mich völlig überraschend. Da mich das Thema interessiert hat und ich mich ohnehin mit meiner mentalen Gesundheit und Stärke schon länger beschäftige, habe ich das Buch recht schnell gelesen. Es passt zu mir und meinem Weg der Persönlichkeitsentwicklung.
Ich weiß nicht, wie der Autor auf mich und meinen Blog aufmerksam geworden ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass er die Aktion Gänseblümchen bei mir entdeckt hat. Ich teile in der Regel sonntags positive Dinge und Momente, die mir in der letzten Zeit passiert, aufgefallen und begegnet sind. Das können Kleinigkeiten sein, denn vor allem diese werden im Alltag zu oft übersehen: eine Tasse Tee, ein Lächeln von einem fremden Menschen, spielende Hunde etc.
Genau damit sind wir schon beim Thema und bei einem der zwölf Wege, um die es in diesem Sachbuch geht: tiefe Dankbarkeit. Bewusst und achtsam durchs Leben zu gehen, um diese Dinge überhaupt zu bemerken, kann helfen, unsere innere Stärke zu entfalten.
Die weiteren elf Wege/Geheimnisse zu innerer Stärke werde ich gar nicht verraten, um nicht zu viel vorwegzunehmen.
Etwas irritiert hat mich, dass die Kapitel nicht durchnummeriert sind, sondern Überschriften haben, im Text jedoch Bezug genommen wird auf andere Kapitel mit Zahl x: Überschrift. So kann man vorgehen, aber dann hätte ich mich im Inhaltsverzeichnis mit Ziffern tatsächlich noch besser zurechtgefunden.
Ich habe das Buch nicht nur gelesen, sondern durchgearbeitet - in einem Notizbuch annotiert, Sätze herausgeschrieben, Klebezettel gesetzt, einige der Übungen ausprobiert und darüber nachgedacht.
Viele der Übungen entfalten natürlich nicht sofortige Wirkung, sondern bedürfen Wiederholungen, um zu Ergebnissen zu gelangen. Das sollte man bedenken, bevor man nach einmaligem Versuch frustriert aufgibt.
Es gibt eine Sache, die mich an dem Buch tatsächlich genervt hat. Der Autor verwendet sehr viele Anekdoten, um Dinge zu erklären oder bildhaft darzustellen. Dafür bedient er sich wiederholt Situationen und Erfahrungen seiner Kinder. Ich habe hier nicht verstanden, warum er keine Beispiele aus seinem eigenen Leben - unabhängig von seinen Kindern - gefunden hat. Ja, das Buch ist ihnen gewidmet, aber deswegen müssen sie ja nicht permanent im Buch eine Rolle spielen. Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr über den Autor von ihm persönlich zu erfahren und nicht über seine Kinder.
Was er dabei auch nicht erwähnt, ist, dass seine Kinder in bestimmten Situationen privilegiert sind/waren. Nicht alle Eltern können ihren Kindern ein Auslandsjahr ermöglichen. Wenn ich als 16-Jährige das unbedingt machen möchte, meine Eltern aber die finanziellen Mittel nicht haben und auch alternative Lösungen wie ein Stipendium nicht möglich sind, dann werde ich scheitern.
Es gibt einige wenige Wiederholungen im Buch, um Dinge zu betonen. Das fand ich nicht immer notwendig.
Schön fand ich dagegen die prägnanten kursiv gedruckten Sätze mitten im Text und die stichwortartigen Zusammenfassungen am Ende der einzelnen Kapitel.
Manche Aspekte waren mir vorher schon begegnet und ich habe einige sogar bereits in meinen Alltag integriert. Es bleibt nicht aus, dass ich einige der Wege zuvor kannte, da ich mich schon länger mit der inneren Stärke beschäftige. Anderes habe ich aber auch dazugelernt, was mich sehr gefreut hat.
Ich nehme vieles für mich mit und denke, dass ich auf einem guten Weg bin, um mir meiner inneren Stärke noch mehr bewusst zu werden und diese zu nutzen, um meine Ziele zu erreichen.
Meine Kritikpunkte sind persönlicher Natur, da ich recht viele Sachbücher lese und mir dann im unbewussten Vergleich Kleinigkeiten auffallen, die mich am Aufbau/Schreibstil etc. stören. In diesem Fall ist der Schreibstil sehr flüssig und es gibt keine Flut an Fachbegriffen. Der Autor verwendet einige Abkürzungen, die ich mir schwer merken konnte, aber auch das ist mein persönliches Problem.
Das Buch empfehle ich vor allem Menschen, die eher pessimistisch durchs Leben gehen und das Gute oft nicht erkennen können. Optimistisch denkende Menschen werden öfter mit dem Kopf nicken bei den einzelnen Kapiteln.
Denn eine Sache möchte ich noch teilen, weil sie mir am Herzen liegt. Egal wie eine Situation ist - wir können sie durch unsere Gedanken verbessern. Wenn ich eine andere Perspektive einnehme, meinen Fokus verschiebe und meine Aufmerksamkeit auf das Gute lenke, kann ich meistens doch einen Vorteil darin erkennen, den ich möglicherweise für mich nutzen kann. Wie das genau gelingt und welche Techniken/Übungen dabei helfen können, müsst Ihr in diesem Sachbuch natürlich selbst nachlesen. ;-)
(Ich rede an dieser Stelle nicht von schlimmen Schicksalsschlägen, auch wenn diese manchmal ebenso das Potenzial haben, dass wir etwas Wichtiges daraus lernen können, wenn wir es zulassen.)
Vielen Dank an den Autor und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Bewertung♥♥♥♥