- Verlag: neobooks Selfpublishing
- 2015 erschienen
- 311 Seiten
- ISBN: 9783738022605
Tomas Maidan lebt in Bremen. Er arbeitete für Zeitungen und im Theater, bevor er mit dem Schreiben begann.
Die Reihe
Im Kessel
Taubenschlag
May Bee
Inhalt
Kommissarin
May ist noch nicht lange im Polizeidienst und muss sich gleich in einem
verzwickten Fall beweisen: Sie soll Konsul Bolaire finden, der
verschwunden zu sein scheint. Mit ihrer Freundin Tuh, einer
durchgeknallten Kioskbesitzerin, macht sie sich auf den Weg, der sich
zum bunten Trip entwickelt. Dabei entdecken die beiden Entsetzliches...
Meinung
Das Cover dieses dritten und finalen Bandes der Trilogie gefällt mir gut. Es zeigt
Bienenwaben, an denen ein bisschen Honig herunterläuft. Im Vordergrund
ist eine Biene zu sehen. Die Hintergrundidee des Buches mit den Bienen etc. finde ich gelungen, da es mal etwas anderes ist und ich etwas Ähnliches noch nicht gelesen habe.
Positiv fand ich auch, dass es Bezüge zu den beiden vorigen Bänden gibt, z. B. durch die Kampfkunst. Die beiden diesbezüglichen Begriffe "Kata" und "Kumite" werden im Vorfeld erklärt, was vorteilhaft war. Ebenfalls erklärt werden "Gurke" und "Zitrone". Das empfand ich zwar als interessant und die beiden Nahrungsmitteln tauchen auf unterschiedlichste Art und Weise sprachlich wieder auf, aber für mich hat sich dessen Sinn und Zusammenhang beim Lesen nicht ganz erschlossen. Im Großen und Ganzen fand ich diese Idee ganz amüsant, aber beispielsweise als roten Faden habe ich das nicht so ganz gesehen, auch wenn es sich durch sämtliche Kapitel zieht. Für mich haben "Gurke" und "Zitrone" keinen konkreten Beitrag zur Handlung geleistet, was ich ein bisschen schade fand, denn im Vorfeld werden diese Dinge erklärt und das hat mich neugierig darauf gemacht, welche Rolle sie in der Geschichte spielen.
Leider gibt es auch ein paar negative Aspekte, die mir nicht so gut gefallen haben. Da wären zum einen die Zeitangaben. Diese sind meist in Wochentagen angegeben, was ja an sich kein Problem darstellt. Allerdings war es für mich dann oft verwirrend, wenn von einem "letzten" oder "nächsten" Wochentag die Rede war, ich aber gar nicht wusste, "welchen wir eigentlich heute haben".
Weitere kleine Verwirrungen fanden sich für mich auch in der Sprache wieder. Übertreibungen, zahlreiche Wiederholungen (die zum größten Teil scheinbar gewollt waren) und für mich persönlich nicht ganz nachvollziehbare Vergleiche warfen bei mir Fragen auf. Als Beispiel zitiere ich mal drei anschauliche Stellen, damit ihr euch das besser vorstellen könnt:
"May blickte wie ein Klempner, der eine Schraubmuffe über den Anschlag drehte." (S. 16)
Wie schaut denn ein Klempner, der eine Schraubmuffe über einen Anschlag dreht? Und was genau ist eigentlich eine Schraubmuffe?
"Heute trug sie einen kleinen Knochen durch die Nasenlöcher. Die Verstrebung verlieh ihrem Gesicht das Aussehen einer Kannibalin, die Urlaub von ihrem Beruf als Fotomodell machte." (S. 71)
Ich weiß zwar, was der Autor damit sagen will, aber die Formulierung wirft trotzdem erst einmal Fragen auf und ich musste die Stelle zweimal lesen, um den Sinn zu erfassen.
"Sein Oberkörper war nackt. Eilig zog er sich eine Hose an." (S. 252)
Ich denke, ihr wisst, warum ich diese Stelle lustig finde :)
Die Übertreibungen und Wiederholungen sind mir aufgefallen, deshalb möchte ich sie mit anmerken. Diesbezüglich haben mich einige Ausdrücke gestört, vor allem in Bezug auf Beleidigungen. Klar darf in Büchern mal beleidigt werden, da bin ich auch nicht so pingelig. Aber es muss auch passen und teilweise fand ich es unangebracht, dass - übertrieben gesagt - alles und jeder als "Idiot" oder "hirnlos" bezeichnet wurde oder "rülpste". :D
Ein bisschen rätselhaft war und blieb mir die Protagonistin May. Sie hat sich nicht wie eine junge Kommissarin benommen, sondern in meinen Augen zum Teil sehr kindisch aufgeführt. Zum Ende hin konnte ich dahingehend aber zumindest eine kleine Entwicklung wahrnehmen, worüber ich sehr froh war. Sie hat manchmal für mich nicht ganz nachvollziehbar gehandelt. Das gilt zwar auch für ihre Freundin Tuh, allerdings konnte ich es hier besser nachvollziehen. Tuh ist im Gegensatz zu May grundsätzlich ein bisschen verrückt, so dass ich ihr viele Verrücktheiten abgenommen habe, weil sie eben "einfach so ist" und als Charakter auch so gewollt ist. Aber May ist Polizistin und da hat mir ab und zu ein bisschen Vernunft etc. bei ihr gefehlt.
Trotz dieser zahlreichen kleinen Kritikpunkte habe ich - wie gesagt - etwas Ähnliches noch nicht gelesen und fand die Idee hinter dem Buch sehr gut. Mit den Protagonisten, insbesondere May, bin ich nicht warm geworden und konnte ihre Handlungen manchmal nur schwer nachvollziehen. Meiner Meinung nach hätte man bei der Umsetzung und Handlung ein bisschen mehr herausholen können, aber es ist für mich trotzdem ein gutes Buch, das drei Herzen verdient hat und von mir auch bekommt.
Bewertung
♥♥♥
Vielen Dank an Tomas Maidan für das Rezensionsexemplar!
Hi,
AntwortenLöschenich rezensiere das Buch auch (nächste Woche). Ich frage mich wie du darauf kommst, dass das eine Trilogie ist. Herr Maidan hat das nirgends erwähnt(zumindest nicht mir gegenüber) und auch im Buch ist da bisher keinen Hinweis darauf.
Hallo,
Löschenalso in meiner Version stand das mit drinnen. Ich verlinke mal eine Seite vom Autoren, auf der das auch angedeutet wird: http://tomasmaidan.jimdo.com/%C3%BCber/
Da steht zumindest, dass die Geschichte um Anoje zum Abschluss gebracht werden soll. Komisch, dass es in der neuen Version (ist mir gerade aufgefallen) nicht mehr mit steht. Ich warte einfach mal ein paar Rezensionen ab und frage ggf. noch mal beim Autoren direkt nach. Du kannst ihn ja auch noch mal fragen :)
Viele Grüße Melli
Ok ich danke dir. Ich war schon leicht verwirrt. XD
LöschenDie Übertreibungen waren heftig, aber ich fand das eher nett - der Autor ist einfach etwas über das Ziel hinausgeschossen. Aber.. ich finde es echt ambitioniert!!
AntwortenLöschenHey Evy,
Löschenmir hat es insgesamt auch gut gefallen, bin gespannt, was wir noch vom Autoren hören bzw. lesen werden :)
Liebe Grüße Melli