"Books are uniquely portable magic." (Bücher sind einzigartige tragbare Magie.)
~Stephen King~

Sonntag, 26. August 2018

[Buchrezension] "Gespräche auf einem absurden Planeten - Kurzgeschichten in verteilten Rollen" von Emil Horowitz




- selfpublished
- 2018 erschienen
- 175 Seiten

Inhalt
Der Untertitel verrät, womit wir es hier zu tun haben: Mit 16 Kurzgeschichten, die in Dialogform verfasst sind. Dabei werden zahlreiche Themen behandelt, z. B. Intoleranz und unsere Konsumgesellschaft, um nur zwei zu nennen.

Meinung
Kurzgeschichten zu bewerten ist nie einfach. Hier ist es mir besonders schwer gefallen, weil sie alle so komplett unterschiedlich sind. 

Die Dialogform fand ich gut gewählt, weil es gepasst hat und mal was anderes war. Trotzdem konnten mich leider nicht alle Geschichten überzeugen. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze, aber genau das ist bei Kurzgeschichten manchmal ein Problem, weil sie auf den Punkt gebracht sein müssen, um meinen Geschmack zu treffen. Das fehlte mir hier zum Teil. Die Figuren, die zu Wort kommen, sind alle sehr verschieden und durch ihre Wortwahl konnte ich meist erkennen, welche Meinung sie vertreten und wie sie so "ticken". Besonders hervorheben möchte ich hierbei auch den bayerischen Dialekt, der in einigen Storys vorkommt. Für manche ist er vielleicht schwer zu lesen, aber ich fand ihn großartig und habe auch alles verstanden, obwohl ich nicht aus Bayern stamme.

Natürlich kann ich nicht auf den Inhalt jeder einzelnen Geschichte eingehen, weil ich damit zu viel vorweg nehmen würde. Deshalb ist es immer eine Herausforderung, Kurzgeschichten zu bewerten und ihnen gerecht zu werden. 

Die einzelnen Kurzgeschichten beginnen jeweils mit einleitenden Worten zur Situation der Protagonisten. So fand ich mich damit sofort zurecht.

Manche Geschichten haben mir sehr gut gefallen, andere weniger. Das ist ja immer Geschmackssache. Trotzdem muss ich sagen, dass mir bei den Geschichten, die eine schlechtere Bewertung erhalten haben, der Ansatz meistens gefallen hat. D. h. ich wusste, worauf der Autor hinauswill und was seine Intension ist. Aber die Umsetzung fand ich nicht immer gelungen und in einem Fall sogar grenzwertig. Es könnte einfach falsch verstanden werden. Im Allgemeinen mag ich Humor, Sarkasmus, Ironie und schwarzen Humor. Doch in ebenjener Geschichte hat der Autor das Ganze in meinen Augen dann doch etwas zu weit auf die Spitze getrieben. Es gibt so Themen, da hilft auch der schwärzeste Humor nicht - ich persönlich kann dann einfach nicht schmunzeln. Hierzu gehört der Zweite Weltkrieg mit all seinen Hintergründen. So überflog ich die Story namens "Kleines Judenhasser-Kompendium" nur, weil ich es absolut unlustig und unnötig fand. Mir ist klar, dass der Autor sozusagen genau das Gegenteil von dem meint, was er schreibt. Trotzdem konnte ich dem gar nichts abgewinnen. 

Die anderen Geschichten sind eine kunterbunte Mischung, die ich tatsächlich auch so bewertet habe. Wie gesagt, Kurzgeschichten müssen für mich auf den Punkt geschrieben sein und im besten Fall noch eine Pointe haben - egal ob lustig, gruselig, zum Nachdenken anregend oder völlig überraschend. Und genau das hat mir leider manchmal gefehlt. Trotzdem finde ich die Mischung gelungen und kann das Buch all jenen empfehlen, die mal was anderes für zwischendurch suchen. Denn dafür eignen sich Kurzgeschichten ja immer ganz hervorragend - auch diese.

Bewertung
1 x ♥♥♥♥♥
7 x ♥♥♥♥
5 x ♥♥♥
2 x ♥♥
1 x ♥
insgesamt ♥♥♥

**Vielen Dank an Emil Horowitz für das Rezensionsexemplar!**

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